Vernichtet den Außenposten [A-Rang]

Der Wind, der den Hang hinauf kam, war nicht gerade sehr angenehm für ihn. Es war für ihn nicht klar, ob es der Natur gemäß einfach nur eine Böe war, oder ob der Windmagier gerade nur ein paar Spielchen zum Zeitvertreib machte. Allerdings zog sich dieser gerade noch um, während Shin bereits vor dem Tor stand. Wieso musste ein Lager eigentlich stets auf einem Hügel und das Tor an einem Weg - also dort, wo keine Bäume stehen - sein, fragte sich der Hüne. Es war natürlich selbsterklärend. Ein Lager auf einem Hügel, dazu eine baumfreie Zone - von dort aus könnte der Wachposten Angreifer stets am besten erkennen. Schon seit Ewigkeiten wurden Verteidigungsanlagen - oder eben auch Stützpunkte - wenn möglich auf Erhöhungen gebaut. Und das war auch hier der Fall. Shin wurde sich nun bewusst, wie schwer es "niedere" Magier denn haben würden, ein solches Lager einzunehmen oder besser gesagt zu vernichten. Bisher hatten er und Kouta alles durch Geschicklichkeit lösen können, so sämtlichen Fallen entgehen und auch eine Infiltration vorbereiten können. Doch dafür musste man einen Plan haben und auch spontan eine Taktik für einen lautlosen Angriff entwerfen. und das konnte sicherlich nicht jeder, besonders unerfahrene Magier. Shin verstand nun, dass diese A-Rang richtig eingestuft wurde. Er hatte schon öfters an den Richtlinien - sofern es denn welche gab - gezweifelt, da in seiner langjährigen Laufbahn schon einige C-Rang äußerst knifflig gewesen waren, manche A-Rang aber ein leichtes für ihn dargestellt hatten. Doch nun, gerade jetzt, da die beiden abgelöst werden sollten, sollte er aufpassen und sich auf den Moment konzentrieren und die Situation bloß nicht vermasseln. „Gab es irgendwas aufregendes?“, hakte einer der beiden neuen Wachen nach. Shin stampfte seinen Speer, der jetzt als Söldner seine Waffe war, in den Boden. "Wenn es irgendetwas aufregendes gegeben hätte, dann wäre der Alarm ausgelöst worden, oder?", fragte Shin wiederum kritisch und hob dabei eine Augenbraue. Die Wache schien überzeugt und verunsichert zugleich. Seine Frage war anscheinend überflüssig gewesen. "Ja ja, schon gut. Du weißt doch, wie es hier ist. Ist und vorgeschrieben wenigstens ein Mal pro Schichtwechsel nachzuhaken. Was soll man da denn machen?". Die Wache räumte den eigenen Fehler ein, obwohl es in Wahrheit vom Auftraggeber, der die Söldner angeheuert hatte, so in den Bedingungen und Verpflichtungen niedergeschrieben worden war. Shin merkte, dass diese Wache noch zu den Neueren gehören musste, also einer von der Verstärkung war. Er konnte Shin somit eigentlich nicht kennen, oder besser gesagt die eigentliche Wache die er zuvor niedergeschlagen hatte. Und nun setzte das alte Eisen zu einem Schlag auf den eigentlich schon am Boden liegenden Straßenköter - die unerfahrene Wache -, der sich nicht mehr wehren konnte, nach: "Hey, hör mal." Shin klopfte ihm auf die Schulter, in der anderen Hand hielt er seine Speer, der eigentlich so groß und damit so unhandlich war, dass er ihn beim gehen mit beiden Händen halten musste. "Es gibt hier zwar Regeln, aber du hast doch gesehen, dass nicht jede Regel was taugt. Mit der Zeit wirst du schon noch sehen, dass nicht alles, was einem erzählt wird, sinnvoll ist. Denk mal darüber nach", riet Shin der jungen Wache und begab sich mit langsamen Schritten, nun seinen Speer in beiden Händen, in das Lager. Er schritt nun mit Kouta durch das Tor und würde das, was er schon bald komplett zerstören würde, nun von innen sehen.

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"Wenn es irgendetwas aufregendes gegeben hätte, dann wäre der Alarm ausgelöst worden, oder?" Shin wirkte durch seine Gegenfrage dominanter als die neue Wache, welche zugleich der Verstärkung angehörte und verwies sie in ihre Schranken, sodass sie völlig eingeschüchtert wurde und nicht im Geringsten daran dachte, dass die beiden, die sie ablösen sollte, keine Söldner waren, sondern sie nur darstellten. "Ja ja, schon gut. Du weißt doch, wie es hier ist. Ist und vorgeschrieben wenigstens ein Mal pro Schichtwechsel nachzuhaken. Was soll man da denn machen?",fragte der Neue, weniger darauf bedacht eine Antwort zu bekommen und stellte sich neben die Position am Tor, wo Shin stand, welcher ihm auf die Schulter klopfte und einen auf erfahrenen Kamerad machte. Kouta kümmerte sich nicht um die zweite Ablösung und tauschte wortlos seinen Posten mit ihr und stellte sich direkt wartend vor den Eingang. Nachdem Shin seinen guten Rat an seinen Freund weitergegeben hatte, kam dieser endlich mit in das Lager, welches sie gemeinsam betraten. „Regeln sind für die Blinden.“ Kommentierte er noch, als sie einen guten Einblick in ihr Questgebiet bekamen. Die umzäunte Zone war nicht klein, aber dicht gefüllt mit Zelten, einzelnen Holztürmen und einigen Feuerstellen. Vom Tor aus konnte man direkt in die Mitte des Lagers gucken, welche gänzlich leer war und sehr wahrscheinlich eine Versammlungsstelle war. Gegenüber von dieser war ein großes, prachtvolleres Zelt, welches wohl dem Anführer eine Bleibe schenkte. Es war aber nicht das einzig große Zelt, denn es gab in jeder Himmelsrichtung noch einmal ein solches, jedoch recht schlicht gehalten. Der Dragon Slayer wollte hier drinnen nicht sonderlich viel Zeit verbringen, da er schon einmal Kontakt mit diesen Söldnern gehabt hatte und so erzählte er Shin leise: „Wir teilen uns auf. Du gehst links herum, ich rechts. Wenn wir uns auf der anderen Seite treffen, gehen wir gemeinsam durch die Mitte in Richtung Tor.“ Vermutlich war es so schneller und außerdem würden die beiden weniger auffallen, wenn sie auch mal alleine zwischen den Zelten hindurch gehen. „Einwände?“, erkundigte er sich noch zur Sicherheit, ohne seinen Gildenkollegen anzuschauen. Allgemein versuchte er niemanden direkt ins Gesicht zu sehen, denn das sank das Risiko entdeckt zu werden nochmal drastisch.

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Während er sich selbst noch mit dem Inneren des Lagers vertraut machte, schlug sein Partner bereits den Weg vor, den sie kurz durch den Stützpunkt machen würden. Als sich dieser nach Shins Meinung erkundigte, indem er nach möglichen Widersprüchen fragte, schüttelte Shin den Kopf leicht. Keine übertriebene Geste, kein auffälliger Wortwechsel. Das war sein Ziel! Er hatte schon Bedenken seiner Größe wegen, obwohl die Wache, dessen Leichnam draußen in einer eigentlich sicheren Zone lag, eine sehr ähnliche Statur hatte. Shin bemerkte bei seinem Gang zwischen den Zelten und am Rand bei den Holzpalisaden, dass viele Söldner von einer recht schmalen, drahtigen bis zu einer durchschnittlichen Statur geprägt waren. Kräftige Personen waren zwar ebenfalls vorhanden, stellten aber eher die Ausnahme dar. Hatte das etwas zu bedeuten? Wohl eher nicht. Der Auftraggeber konnte sich nicht wirklich aussuchen, wen er denn nun als Söldner bekam. Möglicherweise gab es eben zu dem Zeitpunkt unter den freien Söldnern, die dann als Verstärkung angeheuert wurden, einfach nur "Normalos". Die mussten auch nicht schwach sein - sind schließlich deutlich wendiger, aber längst nicht so fähig schwere Waffen zu tragen. Das könnte ein Vorteil sein, wenn Shin den Steinmenschen benutzen wollte. Aber er hatte sich bereits mit den Anderen darauf geeinigt, dass er mit dem Phönix das Lager in Brand stecken würde. Eine zweite Verwandlung in den Steinmenschen - und das in so kurzer Zeit - war einfach nicht möglich. Das würde er nicht mitmachen. So viel Magie hätte er nicht. Also waren diese Gedanken umsonst. Er begutachtete nun weiter die linke Seite, kontrollierte Unauffällig den Zustand der Holzpalisaden. Es war nicht morsch, das auf keinen Fall. Aber dieses Lager stand schon seit längerem hier und an manchen Stellen zeigte sich bereits die Wirkung der Zeit, der Zerfall des Holzes. Er müsste eine solche Stelle nachher noch finden. Das würde sicherlich auf der Westseite sein, dachte sich Shin. Sie waren doch durch das Osttor gegangen, bei Freesia Town. Folglich sind sie in Richtung Osten gelaufen, haben dann einen Pfad links genommen, um dann den Pfad nach rechts zu verlassen. Sie waren also in der Tat durch das Osttor gekommen... welches aber auch das einzige war. Anscheinend gab es hier vorher wirklich nicht so viele Söldner. Mit einem Tor sparte man sich die benötigten Wachen und die Bearbeitung des Holzes zu einem Tor. Doch was hatte ihn die Orientierung an Hand der Himmelsrichtungen gebracht? Nicht viel. Es sei denn, Kouta - oder auch Kaito - kannte sich in diesem Gebiet gut aus und wusste, woher der Wind normalerweise kam. Kouta war zwar ein Windmagier, so hatte er es doch beschrieben, aber er wäre auf der Südseite beschäftigt, wenn Shin die Nordseite in Brand setzten müsste. Gäbe es eine bestimmte geographische Beschaffenheit, mit welcher man sich erklären könnte, von wo der Wind normalerweise kommt, dann könnte Shin die Flammen des Phönix vom Wind tragen und damit direkt verstärken lassen. Hinterher, im Gefecht, würde sich Kouta schon darum kümmern, doch anfangs wäre dies nicht der Fall. Nach ein bis zwei Minuten langsamen hin- und herschlendern zur anderen Seite hin, welche er später durchschlagen würde, sofern die drei Magier bei ihrem ursprünglichen Plan und den jeweiligen Seiten blieben, blieb er kurz stehen und ließ seinen Blick erneut über das Lager, dieses Mal aber mehr auf die Mitte konzentriert schweifen. Hinter ihm befand sich das große, vom Eingang aus gesehene, zentrierte Zelt. Er sollte hier nicht allzu lange verweilen. Kouta müsste jeden Moment hinter einem der Zelte auf seiner Seite auftauchen, damit sie das Lager mit einem gang durch die Mitte verlassen konnten.

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Die beiden Magier trennten sich und Kouta ging wie er vorgeschlagen hatte den rechten Weg entlang. Als er sich von Shin entfernte, bog er in einen schmalen Weg zwischen den Zelten der gewöhnlichen Söldner entlang. Sie hatten eine ähnliche Statur wir der Magier, allerdings waren sie im Schnitt doch schon etwas kräftiger, was nicht unbedingt ein Nachteil für ihn sein musste, da er bestimmt jedem im direkten Nahkampf überlegen war und mit seiner Magie es mit vielen aufeinmal aufnehmen konnte. Die Zelte waren zum größten Teil aus hellem, altersbedingten leicht gefärbten Stoff und typisch dreieckig im Querschnitt. Sie waren nur knapp höher als der Magier selbst, boten aber bestimmt so um die 4 Schlafplätze. Von den Zelten schien es nicht gerade wenig zu geben und da die Verstärkung angekommen war, war es auch nicht gerade unwahrscheinlich, dass nahezu alle Plätze vergeben wären. Schon nach nur wenigen Sekunden bekam Kouta ein Besorgnis erregendes Gefühl, da er schon an einem Dutzend Zelten vorbei gegangen war. Er besaß nicht wirklich über einen Zauber mit einer großen Flächenwirkung, die er garantiert brauchen würde, aber er würde schon eine Möglichkeit finden, alle auszuschalten. Als nächstes ging er zu einem der größeren Zelte, welches nur von einer Wache bewacht wurde. Sie schien keine Anstalten zu machen, als Kouta durch den Eingang, an ihr vorbei, hinein ging. Dort drinnen fand der Dragon Slayer ein Waffenlager, bestehend vorwiegend aus Bögen. Ihm kam sofort eine Idee, die ihn an seine damaligen Sabotagemissionen erinnerte und zwar wollte er die Bögen jetzt zerstören. Der Magier schaute sich nochmal kurz um und vergewisserte sich, dass niemand anwesend war und zückte dann sein erbeutetes Schwert, welches er nutzte um die Sehnen der Bögen zu durchschneiden. Sie waren von minderer Qualität, also dauerte es relativ kurz, bis alle defekt waren und Kouta das Zelt verließ. Er nickte der Wache nochmal zum Schein entgegen und entfernte sich vom Tatort, damit er nicht entdeckt werden würde. Die Bogenschützen waren nun schonmal hilflos und stellten keine Gefahr dar, aber es gab noch ein weiteres Lager auf seiner Seite, welches er ein Besuch abstatten wollte. Hoffentlich ging es Shin gut und er war noch undercover, denn die Zeit rieselte vor sich hin. Etwas gutes hatte es, nicht bekannt zu sein: Man wurde schön ignoriert und man konnte das machen, was man wollte, ohne gestört zu werden. Vor dem zweiten Lagerzelt hielt Kouta an. Jemand vor ihm wollte in das Lager hinein gehen und wurde nicht reingelassen. Was sollte er jetzt machen? Vielleicht war dort drinnen etwas, was ihm einen Vorteil gewähren konnte. Um doch an der Wache vorbei zu kommen, ging er auf die Rückseite des Zeltes. „Hm.“ Er war sich unsicher, ober er es wagen sollte, ein Loch in den Stoff zu schneiden. Was wenn dahinter jemand wartete? Er ging auf eine Nummer sicher und ging seinen Weg weiter, auf dem er Shin sah. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, bog er nah vor diesem auf den Versammlungsplatz ab. Dort gab es nichts besonderes, bis auf das auffällige Zelt, von welchem sich die beiden fernhielten. „Und, wie gefällt es dir hier?“

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Kouta erschien nun dann doch endlich. Das Zelt hinter ihm war für ihn behaglich. Es war zwar völlig unbegründet, da sie nicht enttarnt worden waren und wenn er außerdem so dicht vor dem Zelt gestanden hätte, würde er nur einer Wache gleichen, die Anderen den Weg zum leitenden Söldner versperren sollte. Doch nun war das eh egal. Er entfernte sich vom Zelt zur Mitte hin, wo Kouta ihn eine Frage stellte. "Hm, habe einige Sachen untersuchen können. Sieht ganz nett aus... noch!", murmelte er das letzte Wort leise vor sich hin. Shin deutete auf das Tor, da dies der einzige Ein- und Ausgang war und ging mit Kouta dorthin. Draußen würden sie ihre Beobachtungen besser besprechen können, zumal Kaito alles direkt mitbekommen würde, so dass man alles nicht zwei Mal erzählen musste. Es dauerte nicht lange, da waren die beiden auch schon wieder draußen. Der eingeschüchterte Söldner von vorhin traute sich nicht zu fragen, weshalb sie das Lager verließen. Nur mussten sie sich noch ein Stück lang auf dem Weg bewegen, um nicht direkt in den Wald abzubiegen, was doch etwas zu auffällig wäre. Zu zweit eine Pinkelpause im Wald? Nein, das gibt es nicht. Und auf die Fallen mussten sie doch gerade nicht mehr aufpassen, da sie abgelöst worden waren. Nach etwas 50 Metern konnte Shin nun endlich aufatmen. Die Krümmung des Weges, der vom Tor wegführte sorgte dafür, dass man außer Sichtweite war. "Na endlich weg von dem Ding. Ziemlich eng dort. Viele Söldner warten auf uns. In den Zelten stecken bestimmt einige. Aber ein paar werden von denen auch in ihrem Zelt verbrennen, wenn ich das Ding anzünde." Er schlug nun den Weg durch den Wald vor, welchem Kouta mit einem Nicken zustimmte. Shin plauderte weiter von seinen Erfahrungen: "Das Holz ist an manchen Stellen nicht so stark. Kaito und ich können es durchbrechen, nachdem ich die eine Seite angefackelt habe. Und du kannst natürlich die dritte Seite wiederum recht einfach zerstören. Aber nun sollten wir unsere Klamotten wiederholen. Die sind doch dort hinten, bei den Leichen." Kouta ging voraus und achtete auf mögliche Fallen.

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Shin hatte einiges in Erfahrung bringen können und erzählte es Kouta, der seine Informationen dagegen erstmal für sich behielt und vor Shin in den Wald ging. Natürlich übernahm er die Führung, da er über den Air Scaner verfügte, welcher sich eben als nützlich erwiesen hatte. Der Sky Dragon Slayer schloss wieder seine Augen für einen kurzen Moment und spürte alles im Umkreis von 20 Metern. Dieser Zauber war recht anspruchsvoll, da das Gehirn nicht für so eine Wahrnehmung ausgelegt worden war, aber Nebenwirkungen, außer Kopfschmerzen, wenn man den Air Scaner zu lange benutzt hatte, musste man sonst nicht erwarten. Die beiden Magier stapften gemeinsam durch den tiefen Schnee, bis sie ihre Spuren von eben wieder fanden, welche geradewegs zu Kaito führten, der hinter der entschärften Falle wartete. Kouta gab ein kurzes Handzeichen, dass sich Verbündete näherten und stellte sich mit Shin neben den Jungen, der wissbegierig fragte: „Und?“ Ja, was hatten sie herausgefunden? Kouta schaute einmal kurz zu Shin hinüber, ob der erzählen wollte, aber dieser überließ dem Dragon Slayer das Wort. Jener hockte sich vor Kaito hin und malte einen Kreis mit einer Öffnung in den Schnee. „Vorab: Der Plan hat sich geändert.“ Dann kam ein leicht gezeichneter Kreis in die Mitte, der den großen Platz darstellte. Um ihn herum, im größeren Kreis, malte der Magier einige Rechtecke für die Zelte ein. „Das ist das Lager und wie man sieht, gibt es nur einen Durchgang nach draußen und einen Platz, der nicht von Feuer erfasst werden würde.“ Teilte er Kaito mit, bevor er sich hinstellte und seinen Slow Air Jet aktivierte, sich jedoch von der Zeichnung fernhielt, da sonst der Schnee weggeblasen werden würde. Langsam hob der Dragon Slayer ab und wurde immer schneller, bis er seine Höhe knapp über den Bäumen hielt. Er wollte die Windrichtung bestimmen, welche günstig lag. Sie war senkrecht zum Weg, der zum Tor führte und das würde ihn weiter einengen. Etwas schneller, als er eben nach oben geflogen war, kam er wieder herunter und kniete sich wieder neben seiner Zeichnung hin. In dieser, weiter Abseits vom Rest, malte er den Wind ein. „Wie man sehen kann, wäre es am besten, wenn du Shin, das Feuer an diesem Fleck starten würdest.“ Er zeigte auf die Stelle des Lagers, welche am nächsten zum eingezeichneten Wind war. „Es würde sich zwar von selbst ausbreiten, aber es wäre gut, wenn du die Zelte zusätzlich anheizt.“ Shin schien sofort zu verstehen, was Kouta vorhatte. Er Wollte die Sölder zwingen, sich in die Mitte des Lager zu retten, wo sie dann eingeengt zusammen ständen. Dort würden sie dann kläglich am Rauch ersticken und jene, die sich retten wollten, würden sich in ihrer Panik gegenseitig umrennen, weil der Weg, der zum Tor führte, eng war und das Feuer das ganze nochmal zuspitzte. Aber natürlich sollte kein einzelner von ihnen entkommen, weshalb Kouta am Tor die Zahlen 1 bis 3 hinschrieb. „Kaito ist die 1 und steht hinter dir Shin, der 2. Natürlich nur indirekt, denn du wirst als Phönix alle abfangen, nach dem du das Lager angezündet hast, die zu nahe an Kaito kommen.“ Dann ging der Stratege zu seiner Nummer über: „Solange du mit dem anzünden beschäftigt bist, werden Kaito und ich Stress machen, aber erst, wenn das Feuer einen gewissen Punkt der Ausbreitung erreicht hat. Unsere Aufgabe wird es sein, niemanden hinaus zu lassen.“ Als Nummer drei stand Kouta ganz vorne, denn Shin war als Phönix kein Nahkämpfer. „Überzahl hat nichts zu bedeuten, wenn man seinen Feind nicht flankieren kann. Also, alle einverstanden mit dem Schlachtplan?“ Niemand meckerte, das war gut. „Wir gehen uns jetzt am besten umziehen. Kaito, wir treffen uns dann vor dem Tor. Shin, du legst dann sofort los.“, er nickte. Kouta wand sich von seinen Kameraden und verkroch sich hinter einen Baum, wo er die Leiche versteckt hatte. Sie lag hinter dem Alarmsystem, also deaktivierte er seinen Air Scaner und zog sich um. Vorsichtig holte er seine Ausrüstung vom Baum herunter und zog sie an. Er brauchte bestimmt länger als Shin, weshalb er gemeinsam mit Kaito direkt zum Tor ging. Dort angekommen, sahen sie, wie die Wachen in das Lager gafften, aus dem die Leute 'Feuer' schrien.

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Nachdem Kouta die beiden ausführlich eingewiesen hatte, entferne er sich mit Kaito. Nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem Shins Part begann. Er würde als Phönix das Lager anzünden müssen. Er befand sich auf der Nordseite, der Wind würde die Flammen aber in Richtung Süden tragen. Die Südseite war folglicherweise sein Ziel. Als Feuervogel konnte er sich nicht so einfach dorthin bewegen. Er war zwar sehr wendig und geübt im Fliegen, doch die Gefahr im flachen Flug entdeckt zu werden, bevor er das Lager auf der gegenüberliegenden Seite in Brand setzen würde, war einfach zu groß. Und Vögel waren noch nie schnell im Gehen. Er musste sich dort verwandeln. Kein Problem! Die Transformationen hatten die Angewohnheit, dass sie - beispielsweise als Phönix - trotz der Veränderungen, in dem Falle die Flammen, seine Kleidung und seine Ausrüstung nicht zerstörten. Es setzte sich eigentlich wie eine zusätzliche Haut über ihn. Shin wunderte sich selbst immer noch, wie es möglich war, dass seine Sachen komplett heil blieben. Aber was war an der Magie schon logisch? Eigentlich war sie nicht greifbar, nicht verständlich. Und so war es auch mit seinen Transformationen. Sie waren nur Magie. Mit langsamen, ruhigen Schritten ging er die Westseite entlang und näherte sich so seinem zwischenzeitlichen Ziel. Dort angekommen begann seine Verwandlung, die hoffentlich nicht zu auffällig war. Wie immer begann diese mit einem sicheren Stand, denn es würde viel Energie benötigt und auch frei werden. Er hielt seine Arme über Kreuz, die Hände längst ausgestreckt. Seit Körper wurde heller, strahlte ein schwaches Licht aus, welches langsam aber sicher immer stärker wurde, bis eine kleine, äußerst helle "Zone" um ihn war. Er hoffte, das kein Söldner gerade genau auf diesen Punkt schaute, also über diesen Punkt der Palisade. Von unten, vom Boden aus, könnte man das Licht nicht sehen, eine erhöhte Fläche änderte die Situation aber grundlegend. Allerdings war dies nicht der Fall, der Vorfall wurde nicht gemeldet. In dem hellen Licht veränderte sich sein Äußeres. Niemand würde dies je erkennen können. Und Shin spürte die Veränderungen nur. Nach etwa 30 Sekunden war die Transformation erledigt. Der Phönix wartete auf die nächste starke Böe und stand etwa 2 Meter von der Palisade entfernt. Als sich der Wind verstärkt zeigte, legte er los und stieß eine Flamme aus, die auch ohne Wind das Holz erreicht hätte, nur wurde die Flamme deutlich besser getragen und verstärkt. Die Palisade fing das Feuer direkt und im Innenbereich kam es zu Unruhen. Shin zeigte sich unbeeindruckt und feuerte erneut, als der Wind wieder stärker war, dieses mal an einer anderen Stelle ein paar Meter weiter in Richtung Osten zum Tor hin, um potentielle Flüchtlinge, die am Rand aus den Zelten stürmten, zusätzlich zu bedrängen.

Die beiden Männer achteten gar nicht auf die beiden Magier, die vor dem Tor standen und sich bereit machten zu kämpfen. „Du bleibst hier. Treff mich bloß nicht.“, warnte Kouta seinen Gildenkameraden und ging näher an die Wachen heran. Er zeigte auf den linken, welcher von Kaito mit seinem seltsamen Bogen erschossen wurde. Als dieser zusammen sackte, drehte sich der andere schnell um, war aber zu langsam gewesen angemessen zu reagieren. Der Dragon Slayer zog aus einer Halterung am rechten Oberschenkel ein Messer, welches er von unten schleudernd auf den Gegner warf. Jener wurde unterm Kinn getroffen, knapp am Kehlkopf vorbei, schreien konnte der bestimmt nicht mehr, aber was hätte das schon ausgemacht? Nichts, denn die Magier standen vor dem einzigen Ausgang und alle, die nicht hier lang laufen wollten, würden verbrennen oder ersticken. Kouta ging neben das Tor und hielt sich außerhalb des Sichtfeldes der Feinde, die von Kaito bombardiert wurden. Seine Schüsse durchdrangen mehrere Gegner und richteten maximalen Schaden an, aber ewig könnte er dies nicht durchhalten, weshalb nun Kouta übernehmen wollte. Er zeigte mit seiner linken Hand auf und gewährte dem jüngeren eine kleine Pause. Im Gegensatz zu diesem, war er zum Großteil ein Nahkämpfer, aber beherrschte einige tolle Tricks, wovon er einen sofort einsetzen musste, als er eine Horde von Söldner auf ihn zu stürmen sah. Sie war total von der Panik ergriffen, doch gelangte langsam wieder die Kontrolle über ihre Taten wieder. Dies gelang durch Wut und Zorn auf die Magier, welche ihr Lager in Brand gesetzt hatten. „Tötet diese Schweine!“, rief einer aus der Menge heraus, den Kouta nicht sehen konnte, aber das war ihm egal, denn er bereitete einen besonderen Angriff vor. Er löste mit zwei Fingern den Knoten einer seiner Beutel und umfasste ihn. Diesen hielt Kouta dann vor sich, zwischen die Gegner und ihm, denen bald ein Blaues Wunder blühen würde. Seine rechte Hand streckte er zur Seite aus und aktivierte seinen Air Blast Zauber. Luft strömte an mehreren Stellen seines Körpers heraus, bildete lange Rinnsale aus dieser, welche sich vor der Handfläche des Mannes trafen und verschmolzen. Nach und nach bildete sich eine überdurchschnittliche Sphäre. Die Söldner waren nur noch zwei Meter vom Mager entfernt, als dieser seine Hand gegen den Beutel mit den Metallsplittern presste und so eine Explosion auslöste, die den Inhalt auf seine Feinde schleuderte. Die kleinen Splitter wurden auf Projektilgeschwindigkeit beschleunigt und begannen mit ihrem tödlichen Werk der Zerstörung. Die nächsten Söldner wurden komplett durchlöchert, von tausenden Teilen und die dahinter fingen sich schwere Wunden zu, die sich überall am Körper hinzogen. Tödlich, garantiert. Augen platzten, Genitalien abgeschliffen, Lungen mit Metall gefüllt und Häute zerfetzt. Ein Massaker, welchem mindestens zehn Menschen zum Opfer fielen, trotz leichter Rüstung in Form von Lederlappen. Nach seinem Zauber zog sich Kouta wieder aus der Schussbahn von Kaito, der die Feinde wieder unter Beschuss nahm.

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Als sich der Phönix nach mehreren Feuerattacken, um auch wirklich das letzte Holzstück damit erreichen zu können, in Bewegung gesetzt hatte und in Richtung Osten flog, hörte Shin entsetzliche Schreie. Sie kamen vom Tor. Er war sich sicher, dass es weder Kaito noch Kouta war. Dazu waren es einfach zu viele Individuen, die Schreie ausstießen. Er war schnell im Flug, würde jeden Augenblick da sein und sich selbst vergewissern können, was dort los war. Er flog geradewegs über das Lager, nahm die direkte Luftlinie, auch wenn es eine Gefahr für Luftgeschosse darstellte. Als er nun seinen Blick senkte, bot sich ihm ein grauenhafter Anblick. Woher kamen die Toten und noch viel erschreckender: diese zahlreichen Verletzten? Nein! Darüber durfte er nicht nachdenken. Auf ins Gebrüll, dachte sich Shin, näherte sich einer Gruppe von 5 Soldaten, packte den letzten und sengte die vier Vorderen zeitgleich mit einer Stichflamme an. Sie quälten sich, bettelten um den Tod, während der Feuervogel in die Höhe stieg und den Mann aus "sicherer" Höhe fallen ließ, also so, dass die zwangsläufigen Knochenbrüche sicherlich zum schnellen Ableben führen würden. Es knackte beim Aufprall unüberhörbar hinter seinen beiden Gildenmitgliedern. Der Phönix vollzog nun eine Wende, um seinen Platz vor dem Tor einzunehmen, den er allerdings als äußerst offensive Transformation nicht ewig einhalten konnte.

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Ob der Junge mit diesem widerlichen Anblick klar kam? Wenigstens hörte er nicht auf zu schießen und zwang die Söldner dazu, den giftigen Rauch länger einzuatmen, als ihnen lieb war. Das hatte bestimmt schwere Folgen und die meisten waren eh schon so gut wie tot, auch wenn sie nicht von den Magiern direkt niedergestreckt werden würden. Kaito brauchte wieder eine Pause, nachdem er eine Minute ununterbrochen gefeuert hatte, also übernahm Kouta wieder, der, während er um die Ecke in das Sichtfeld der Gegner trat, sein Ninjato zog und einen von der Seite aufschlitzte. Blut spritzte aus der Wunde auf die Maske des Dragon Slayers, welcher zum nächsten Feind überging, als der andere noch mit dem Zusammensacken beschäftigt war. Dessen Kollege stellte sich jedoch klüger an und schaffte es den Schwertstreich von Kouta zu kontern. Bevor er jedoch ausgespielt wurde, nahm er ein Messer zur Hilfe und wehrte den Gegenschlag ab, wodurch er sein Ninjato noch frei hatte und es zwischen die Rippen seines Kontrahenten rammen durfte. Dieser schrie vor Schmerzen auf und verlor sein Schwert, was ihn hilflos gegenüber des nächsten Treffers machte, der seinen Hals halb vom Rumpf trennte. Die Überlebenden zitterten ein wenig, aber konnten sich überwinden, weiter anzugreifen, doch von hinten kam Shin und schnappte sich einen, den er, nachdem er die anderen verbrannt hatte, hinter seine Gildenkameraden fallen lies. Das hörte sich ungefär so an, als wäre ein Knäckebrot vom Tisch gefallen. „Gut gemacht, Shin.“, lobte Kouta ihn und widmete sich wieder einem Gegner, der ziemlich gut zu sein schien.

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Er wusste nicht, wie viele Söldner noch übrig waren, aber es waren sicher einige. So viele Zelte, die dort gestanden hatten. Und Platz für vier war bestimmt vorhanden gewesen. Allerdings waren auf jeden Fall noch einige im Lager. Wie viele davon schon vom Rauch vergiftet worden waren, oder gar verbrannt, das war unklar. Der stickige Qualm raubte dem Phönix die Sicht. Über dem Lager zu kreisen und wie ein Greifvogel auf seine Beute zu warten war somit unsinnig. Auch wäre ein blinder Sturzflug in die Rauchwolke ein äußerst dummes Unterfangen, was im Falle von gewissen Umständen zu einem Harakiri führen konnte. Er ließ es also bleiben und schnitt enge Kreise in der Luft, wartend auf den Moment wo Kouta seinen nächsten Gegner erledigt hätte und auch Kaito ihm den Vortritt lassen würde. Aus der Entfernung, die zwischen ihm und dem Tor herrschte, damit er auch genügend Freiraum für den Flug hatte, sah es ziemlich gekonnt aus, wie Kouta sein Gegenüber verzweifeln ließ, ehe dieses vom Hauch des Lebens verlassen wurde. Nun witterte der Feuervogel seine Chance! Kaito wusste längst bescheid und auch Kouta nickte ihm zu, gewährte ihm freie Bahn. Er raste knapp über dem Boden geradewegs auf das Tor zu und stieß, als er es mehrere Feinde entdeckte, eine Flamme aus, so wie er es schon öfter getan hatte. Die Söldner sackten zusammen, ein Weg durch den dichten Rauch bahnte sich. Nun musste er schnell heraus, hauptsache keine Waffe traf ihn. Zur Sicherheit wandte er eine andere Technik an, indem er einen lauten Schrei verkauten ließ, sodass sich sämtliche Leute in der Umgebung, damit aber auch seine Partner, vor Schmerz die Ohren zuhalten würden. Ein möglicher Angriff war damit nicht mehr möglich und Shin raste geradewegs wie ein Pfeil nach oben und schoss aus dem Rauch heraus. Er fand sich wieder in der Luft, machte sich für seine nächste Attacke bereit.

Die anderen Söldner wagten es nicht, sich in den Kampf zwischen den beiden einzumischen, welche die Schwerter vor sich hielten und den anderen jeweils mit ihnen bedrohten. Koutas Klinge war bei weitem kürzer als die seines Gegners, also versuchte dieser es mit einem Stich nach vorne, in die Flanke des Dragon Slayers. Dieser machte einen schnellen Schritt nach rechts und schlug leicht von der rechten Seite auf die Höhe der Kniehöhle des Söldners. Der wiederum zog seinen Fuß weg, drehte sich ein wenig und parierte den Angriff, um dann mit dem Griff nach Koutas Gesicht zu schlagen. Dieser fing den Schlag ab und rammte das Schwert seines Kontrahenten in den Boden. Dieser trat so entwaffnet ganz nah an Kouta heran, damit dieser das Schwert loslassen müsse, da er sonst nicht sein Ninjato ausholen könne. Er ging auf diese Situation ein, zückte aber zusätzlich ein Messer, mit welchem er die Hand des Söldners nur knapp verfehlte. Nun hatte jener wieder eine Waffe, konnte aber nicht damit rechnen, dass sein Gegner eine Finte anwenden würde. Kouta warf das Messer auf den Gegner, ging in die Hocke, baute einen kleinen Air Blast auf, ließ sein Ninjato abwehren und rammte die Spähre gegen das linke Bein des Feindes. Es wurde in Stücke gerissen und er wurde demobilisiert. Vor Schmerz konnte er seine Waffe nicht mehr schwingen und wurde ohne weitere Probleme mit einem Stich in den Kopf hingerichtet. Kouta hatte jetzt wieder Zeit, sich im Geschehen umzusehen und sah Shin, wie er angreifen wollte. Er nickte und ließ diesem die Vorfahrt, welche er dazu nutzte, um im Tiefflug Feuer zu spucken. Man, so ein Phönix wäre vielleicht ein geiles Haustier. Doch der Schrei, welcher auf diese Aktion folgte, änderte die Meinung Koutas über Phönixe sehr schnell. Der Lärm war unerträglich und er musste sich die Ohren zuhalten. Zum Glück betraf dieser Effekt auch die Feinde, welche ihn sonst hätten angreifen können. „Kaito, du bist dran!“, rief Kouta zu seinem Kollegen, der wieder ein paar Pfeile in den rauchigen Weg verschoss, was viel mehr nach Gefühl ging, da man fast nichts sehen konnte.

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Die kleinen Erfolge im Kampf wirkten sich selbsbewusstseinsfördernd. Nicht, dass einer wie Shin es nötig hatte. Er war generell ein vorlauter Typ, doch wurde aus dieser Eigenschaft nun ein Superlativ, die raschen Ergebnisse sorgten nun nicht mehr für positive Folgen, wie etwas einen erneuten Angriff mitten in den Rauch zu wagen, obwohl der Verstand "nein!" schreien würde, sondern negative, was sich durch eine Überheblichkeit seitens des Transformationsmagiers zeigte. Er war wie ein männliches Rudeltier, dass das Leittier herausgefordert und besiegt hatte, er wollte seine Macht demonstrieren. Es zeigte sich aber auch gar keine vernunftgesteuerte Reaktion. Wieso mache ich das eigentlich? Das ist mir noch nie passiert. Und wieso ausgerechnet jetzt? Das wären die richtigen Gedanken gewesen. Hatte sich die zu lange Abwesenheit von A-Rang Quests nun gemeldet und seinen Tribut gefordert? Konnte er die Lage nicht einschätzen und hielt den Auftrag für so einfach? Jedenfalls landete der Feuervogel gekonnt auf dem sicheren Gelände hinter Kouta und Kaito. Er verwandelte sich zurück, gelangte zu seiner ursprünglichen Form, was auf eine ebenso mystische Weise geschah, wie die Verwandlung vollzogen worden war. Das Licht machte alles unkenntlich, wurde zuletzt schwächer. Der Hüne stand nun hinter ihnen, grinste selbstbewusst. Was hatte er vor? So konnte er nicht wirklich kämpfen. Als er sich nun für eine neue Technik bereit machte, verstand Kaito augenblicklich, was Shin wollte: Eine zweite Verwandlung! Er würde nicht genügend Energie haben. Er wäre für einen vernünftigen Kampf zu stark geschwächt. "Nein Shin, nicht!", rief der Junge im Rollstuhl über seine Schulter. Diese Konzentration war verflogen. Die Lage wurde brisant. Kouta musste einspringen, es sei denn Kaito verwendete eine starke Technik. Shin reagierte aber indessen nicht auf seinen Partner, die Erde begann um ihn leicht zu beben. Er wurde größer, seine Haut dicker und veränderte die Farbe, die Struktur! Es entstand eine Steinskruste. Der Golem würde sich zeigen! Er wollte ihn ursprünglich zum Training wieder verwenden. Seine Arbeit als Phönix war getan, als Steinmonster hätte er wirklich besser kämpfen können, weil er im Rauch, selbst wenn man ihn attackieren würde, nichts davontragen würde. Die verbleibenden Stichwaffen wären nicht stark genug. Aber das nur, wenn er genügend Kraft behielte, um seinen Körper und seine Gedanken völlig klar zu steuern.

Was machte Kaito da? Die Söldner kamen langsam aus dem Lager heraus, weil dieser aufgehört hatte, sie unter Beschuss zu nehmen. Eigentlich hatte Kouta vor, sich etwas auszuruhen, aber anscheinend musste er jetzt wieder kämpfen. Er steckte sein Ninjato zurück in die Schwertscheide, ging in das Schussfeld von Kaito und zog mit beiden Händen Wurfmesser, die er nutzte um zwei Feinde schwer am Kopf zu verletzen. Deren Kameraden rannten im Bogen um die beiden Verletzten auf Kouta zu, um ihn zu flankieren. Er hatte keine Waffe gezogen, aber er brauchte für diesen Moment auch keine, denn mit dem Air Blast konnte er sich in beide Richtungen decken. Der Dragon Slayer streckte seine Hände weit von sich weg, sammelte schnell Energie für zwei Sphären und ließ sie platzen. Die Druckwelle stieß die Söldner von den Füßen, runter auf den Boden und deren Schwerter verloren sie gänzlich. Nun hatte er genug Zeit um sein eigenes Schwert zu ziehen, doch bevor er damit die am Boden liegenden erstechen konnte, kamen schon die nächsten Männer schreiend aus dem brennenden Lager. Einige hatten Verbrennungen davon getragen und rannten wie Berserker auf den Magier zu, der ihnen Körperlich weit unterlegen war. Es wurde Zeit für den Einsatz der Geheimwaffe, welche er aus seiner linken Hosentasche holte – eine Licht Lacrima. Die grimmigen Söldner kamen immer näher und rannten wie dumme Tiere auf Kouta zu, welcher das Lacrima vor seinen Füßen auf dem Boden zerschmetterte. Um nicht selbst geblendet zu werden, vollbrachte er eine Drehung, aus der er sofort einen Mann im Magenbereich aufschlitzen konnte. Die anderen sahen gar nicht mehr, wohin sie rannten und waren so hilflos wie Lämmer bei der Schlachtung. Das Nächste von ihnen, welches hingerichtet wurde, bekam einen Stich direkt in das Verbindungsstück der Lunge, von dem aus sich ein Schnitt bis hin zum Schlüsselbein zog. Einer wollte nach den Dragon Slayer schlagen, traf aber seinen aufgespießten Freund, der als Schutzschild fungierte. Dieses wurde dann auf ihn geschuppst und er fiel zum Boden. Der Söldner wollte sich wieder aufrichten, aber das dauerte zu lange und Kouta stach ihm mit seinem Ninjato zwischen die Augen in den Kopf, bis es hinten wieder heraus kam. Die Gegner Horden nahmen kein Ende und es kamen auf einmal unerwartet zehn Leute auf einmal aus dem Lager gerannt. Einer von ihnen war sogar größer als Shin und ein anderer hatte eine prachtvolle Rüstung angezogen. Ob das der Anführer mit seiner Leibgarde war? Kouta benötigte Unterstützung.

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Die Verwandlung war vollzogen, der Kampf noch am Laufen. Shin schien sich aber wieder beruhigt zu haben - zumindest etwas. Er gestand sich seinen Fehler ein. "Oh Gott! Sorry, Leute!" Mit schweren Schritten ging der Steinmensch zum Tor, direkt hinter Kaito und Kouta. Seine Bewegungen waren sehr laut. Wie schwer war er als Steinmonster wohl? Er war nun etwas größer und sein ganzer Körper deutlich massiver. Dieser hing aber, der fehlenden Energie wegen, teilweise schlaff herunter. Er stand nicht wirklich aufrecht. Zwei Verwandlungen waren schon immer zu viel. Das hatte er früher erkannt und schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht. Und das nicht ohne Grund. Mit dieser Aktion hatte er Kouta in Bedrängnis gebracht. Aus dem Rauch kam eine größere Gegnergruppe, einer davon konnte dem nun vergrößerten Shin sogar fast - zumindest in Sachen Größe - Einhalt bieten. Im Gegensatz zum Phönix war Shin nun humanoid und auch fähig zu sprechen, was als Vogel nicht möglich war. "Weg da. Ich kümmere mich um die!" Die Stimme war deutlich tiefer, hatte einen ganz anderen Klang. Es war wie ein Geräusch, was zunächst erst in einem riesigen Resonanzkörper wie ein Echo hin- und hergeprallt war. Der Golem versuchte nun seine Ankündigung in die Tat umzusetzen. Kouta wich aus, Kaito war bereits von den Geschehnissen gefesselt an der Seite und starrte mit offenem Mund in die Richtung der Feinde. Shins Gedanken waren wie ein Gegenstand, der sich im Überschall bewegte. Er dachte gerade in dem Moment, wo er an seinen Gildenmitgliedern vorbei war, seinen linken Arm zum Schlag ausstreckte über so vieles nach. Der Bruchteil einer Sekunde reichte für eine ganze Stunde im Gedächtnis. Konnte er mit diesem Schlag seinen Fehler noch gut machen? Er hatte seine Kameraden in eine beachtliche Bedrängnis gebracht. Er hatte ihr Vertrauen wohlmöglich gebrochen – sofern es jemals eines gab. Er kannte Kouta nicht wirklich. Sie beide befanden sich nicht so lange im Gemeinschaftsraum. Die Wahrscheinlichkeit sich zu treffen war gering. Kaito kannte er aber wenigstens. Der Junge mochte ihn anscheinend auf eine gewisse Weise, sprach den Hünen an, wenn er selbst im Aufenthaltsraum war. Wieso eigentlich, hatte der alte Magier nie verstanden. Er war doch niemand, den man mögen könnte. Respektieren, das schon. Aber das lag viel mehr daran, dass sich viele einfach nicht mit dem massiven Mitglied anlegen wollten. Ein kluges Wort war da vorteilhaft.
Jedenfalls befand er sich nun vor den Beiden. Ein Versuch ihnen zu helfen. Aber wieso kamen da eigentlich 10 Mann auf einem Mal heraus? Es war nicht klar, wie viele noch da drin sein mögen, aber gleich so viele, dass sich noch 10 für einen Angriff fänden? Und weshalb kam der prunktvoll aussehende Söldner erst jetzt? Er war der Anführer aus dem Zelt. Aber selbst wenn man auf der anderen Seite war brauchte man keine Minuten, um das kurze Stück zu laufen. Es war einfach ein viel zu hohes Risiko so lange im dichten Qualm zu bleiben, der auch schnell zur Bewusstlosigkeit führen konnte. Aber für den Anführer war auch klar, dass die Ersten, die blöd heraus rennen direkt abgestochen werden. Es war also ziemlich klug so lange zu warten. An manchen Stellen, gerade auf der gegenüberliegenden Seite (von der entfachten Stelle aus gesehen) begann eine größere Rauchentwicklung erst später. Wenn man sich dort aufgehalten hatte, war es möglich bis jetzt zu bestehen. Und mit der Zeit würde sich bei den dreien Magiern eine Unachtsamkeit einschleichen. Ein Fehlen der Konzentration. Der Anführer hatte also seine besten Männer um sich gescharrt, für ein letztes Erbeben! Ein Ansturm in die Freiheit! ...oder in den Tod.
Der Bruchteil der Sekunde ging nun zu Ende. Es war, als hätte er im Wasser getaucht und nun würde ihn jemand ruckartig an die Oberfläche zerren und Shin atmete ruckartig Luft. So war das Gefühl, als die Gedanken aufhörten und die Realität hervorkam. Der Schlag saß - definitiv. Es krachte beim Aufprall. Das war keineswegs wegen irgendwelcher Rüstung. Und Golem mit der Gesteinskruste hatte sicherlich keinen Knochenbruch davongetragen. Dass einer der 10 Mann sein Genick gebrochen hatte, war klar. Und als gerade dieser noch zusammenbrach, nahm das Ungeheuer zwei Söldner wie in einen Schwitzkasten; die Köpfe voran. Mit einem Ruck befanden sich die Köpfe an der brennenden Holzpalisade als wären sie das Vorderteil eines Rammbocks. Die Schädel warn gebrochen und fingen Feuer, der verbleibenden 7 schienen geschockt über das Monster. Zwei von ihnen, darunter befand sich der Größte und dazu noch ein schlanker Typ, rasten in den Qualm zum Steinmenschen hin, die verbleibenden 5 holten nun zum Streich gegen Kouta und Kaito aus.

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Als Shin loslegte, bebte der Boden und die Hälfte der Gefahr schien gebannt zu sein, als nur noch 5 der Söldner übrig waren, um Kouta und Kaito anzugreifen. Darunter war auch deren Anführer, der zwei Leute voraus schickte, um die Kampfkraft der Magier zu erproben. Den einen erschoss Kaito schnurstracks, ohne dass er auch nur in die Nähe des anderen kommen konnte. Der noch lebendige der beiden Söldner wollte es mit dem Dragon Slayer aufnehmen und hielt diesen auch zwischen sich und den Fernkämpfer, welcher eben seinen Kameraden erschossen hatte. Der Söldner kämpfte mit einem langen Speer, mit dem er stechend auf den Magier zu rannte. Der Griff war aus Holz und so gelang es Kouta mittels Seitenschritt, die gefährliche Spitze abzutrennen. Doch auch ohne sie, besaß der Feind noch eine Waffe und schlug mit ihr nach ihm. Dann kamen auch schon die anderen Söldner in das Kampfgeschehen und lenkten Kaito ab, während der Anführer sich in den Kampf gegen Kouta begab, welcher den Stab des Mannes, mit dem er noch kämpfte, in zwei Teile zerschnitt und dann mit einem Air Blast seine Brust aufriss. Es war nun wieder ein Kampf in Duellform. Einer gegen einen. Der Söldner Anführer hatte ein Langschwert, welches dem Ninjato überlegen war, da die Schläge kraftvoller ausfielen. „Ihr habt uns genug Ärger gemacht. Wir werden niemals alle sterben!“, versuchte er Kouta einzuschüchtern, aber dies gelang ihm natürlich nicht. Dieser nahm während des Schlagabtausches eine Schnur aus seiner Tasche und aktivierte seine Air Bubble. Nun musste der oberste Söldner auf mehrere Dinge aufpassen: Der Schnur, welche ihm die Mobilität rauben könnte und auf das Ninjato. Obendrauf kam noch die Tatsache, dass die anderen beiden Söldner, die gegen Kaito kämpfen sollten, bereits besiegt worden waren. Wie ging es wohl Shin? Sein Golem sah ziemlich bemitleidenswert aus, aber was sollte ihm schon passieren. Verbrennen? Am Rauch ersticken? Erstochen werden? Er war aus verdammten Stein, also war er so etwas wie ein Fels in der Brandung, auch wenn dieser mickrig aussah. „Kaito, schau nach Shin, mir kannst du nicht helfen.“, beorderte Kouta seinen Gildenkameraden zum anderen. Der Kampf schien kein Ende zu nehmen und keiner der beiden Kämpfer wagte es, ein größeres Risiko einzugehen. Im Grunde sah man nur das Aufeinanderprallen der Schwerter und sonst keine Bewegungen, wie zum Beispiel unnötige Drehungen, damit man cool aussah. Kouta könnte nicht ewig durchhalten und schon bald war der Anführer der Söldner in der besseren Position um auszuteilen. Er drängte den Magier zurück gegen einen Baum, den er traf, als er zum finalen Schlag ausholte. Seine Klinge steckte im Baum fest, aber der Söldner hatte noch ein zweites Schwert, welches er, nachdem er auf Abstand gegangen war, zog. „Leute?“, bat Kouta um Hilfe.

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Im Rauch für die anderen Unsichtbar ging der Kampf zwischen Shin und den beiden Söldnern weiter. Und die Beiden stellten sich gar nicht dumm an: Während der dünnere sein Schwert zog und den Golem in einem Kampf verwickelte, der ohne das Zutun von Anderen nie Ende gegangen wäre. Shin war, gerade mit Energiemangel, einfach zu langsam um einen solchen dünnen Söldner zu erwischen, doch der hätte Shin, sofern sich dieser auf ihn konzentriert, nicht angreifen können, da ein simpler Schwertangriff nicht viel brächte und der massive Steinmensch ihn danach mal eben so wegstieße. Es war ein herantasten und zurückschrecken, das nun der dicke Klops ausnutzen würde. Er hatte eine Lanze in der Hand, befand sich im Rücken des Monsters. Seine einzige Chance ist ein Sprung auf den Rücken, sodass der hoffentlich unbewegliche Golem ihn nicht mit seinen Händen erwischen konnte. Doch was würde man machen? Eine Steinkruste war zu stabil. Er hatte sich etwas zu überlegen. Zu weiteren Gedanken kam es allerdings unerwarteterweise nicht. Das Ungeheuer fiel geradewegs nach hinten auf den Rücken, begrub den größeren Söldner unter sich. Die Kraft hatte nicht mehr ausgereicht, sich auf den Beinen zu halten. Der andere Söldner musste sich nun beeilen. Den Rauch einzuatmen war alles andere als gesund. Und als der Golem, der nur noch genügend Kraft hatte seinen Blick schweifen zu lassen, obwohl dieser arg begrenzt war, tauchte eine Silhouette im Qualm auf. Noch ein Feind? Nein, es war Kaito, der angerollt kam und nun ruckartig einen Satz von über drei Metern machte und während der Rollstuhl noch vor dem letzten Gegner erschien und weiterraste, drehte sich Kaito und schoss aus kürzester Entfernung einen Pfeil gekonnt in die Brust des Söldners. Mit einem Tuch vor dem Mund wollte er Shin nun helfen. Doch was sollte er machen? Einen Steingolem helfen war für ihn nicht möglich. Er saß also neben ihm. Nach etwa 1 Minute fing Shin an sich zu bewegen. Er konnte sich zumindest minimal erholen. Plötzlich war ein Hilferuf von Kouta zu hören. Mit seiner tiefen Stimme wies das Monster seinen deutlich kleineren Partner ein. "Hör zu. Es muss schnell gehen. Bogen bereit? Ich werfe dich zu ihm. Du schießt wen auch immer ab. Aber rette dich mit deiner Technik irgendwo hin. Dein Rollstuhl fehlt dir. Er wäre zu schwer und würde den Wurf nicht überstehen. Du musst dich mit den Armen am besten an einem Baum festhalten." Kaito nickte. Nun ging es schnell und Shin nahm Kaito aus dem Rollstuhl und warf ihn mit letzter Kraft aus dem Rauch heraus, genau in die Richtung aus der Kouta um Hilfe gebeten hatte. Shin fiel erneut um.
Nun lag es am Jungen: Er schoss aus dem Rauch, die Palisaden unter ihm. Da war der Anführer, Kouta am Baum gedrängt. Ein gezielter Schuss auf den nichts ahnenden Anführer, der einen solchen Wurf nicht hören konnte, erledigte ihn. Kaito ließ den aus Magie erschaffenen Bogen aus der Hand, wonach er auch recht schnell verschwand, und rettete sich nun mit einem Kraftakt, einem drei Meter-Satz an den niedrigsten Ast vom Baum, an welchen Kouta sich befand. "Uff!" Er würde sich nicht lange halten können. Sein Körper war doch unterentwickelt.

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Keine Reaktion. Das war auch nicht sonderlich zum Verwundern, denn noch gerade eben hatte Kouta den Jungen weg zu Shin geschickt. Welch' ein Pech aber auch. Der Anführer der Söldner Bande war nicht klein zu kriegen und teilte weiter Schläge aus. Nach jedem geblockten Angriff kam er immer weiter durch die Verteidigung des Dragon Slayers, der langsam nicht mehr weiter wusste. Eine Rauchbombe würde nichts bringen, da er sich nicht bewegen konnte. Eine Licht-Lacrima würde ebenfalls nichts bringen, denn er hatte keine Zeit die Augen zu schließen. Er musste durchhalten, bis Verstärkung kam, doch wo blieb diese? Aus heiterem Himmel kam sie dann auch. War es ein Vogel? War es ein Golem? Nein – es war ein Kaito! Dieser schoss mit seinem kuriosen Bogen einen Pfeil auf den Anführer, der ihn hinterrücks kassierte. Die Haut wurde ohne Probleme durchbohrt, das Fleisch gespalten und die Knochen geborsten. Bestimmt landete ein Liter Blut auf Kouta, der zu seinem Glück eine Maske auf dem Gesicht sitzen hatte, die dieses schützte. Seine Augen schloss er reflexartig, aber als er sie wieder aufmachte, sah er den kleinen Magier an einem Ast vor ihm baumeln. „Uhm...“, Kouta wollte schon einen Kommentar von sich geben, aber ihm wurde soeben das Leben gerettet, also unterlies er dies und stieg über die Leiche des Anführers, hin zu Kaito, der gerade vom Ast abrutschte. Er wurde von ihm aufgefangen und entging einer schmerzhaften Landung auf dem zugefrorenen Boden, welcher bestimmt noch verwurzelt war. Wenn er auf einer solchen gelandet wäre, dann hätte er einen weiteren Grund für eine Lähmung gehabt. „Wo ist Shin, der war das doch bestimmt?“, fragte der Dragon Slayer seinen Kameraden, den er hinter dem Baum, außerhalb des Sichtfeldes potentieller weiter Söldner, wenn sie aus dem Tor kommen würden, absetzte. „Noch im Lager, ich glaub der kommt da nicht so einfach weg.“ Es war nicht gerade gut, wenn jemand sich mitten in einem brennenden Lager, nicht bewegen konnte. Kouta schaute um den Baum, in die Flammen, welche das Holz verschlangen. „Ich kann ja mal nachschau'n.“, sagte er zum Jungen, bevor er sich zum Tor begab. Die Hitze schlug ihm förmlich ins Gesicht und sagte 'Verpiss dich'. Dennoch machte der Dragon Slayer kein Halt und schritt näher. Der Rauch biss in seinen Lungen, weshalb er seinen Air Bubble Zauber verstärkte und seine eigene, saubere Luft atmete. Aber auch sie wurde langsam warm und er musste sich beeilen. „Shin!“, rief er blind in das Feuer. Keine Antwort. Vielleicht war er nicht laut genug gewesen. „Shin!“ Kouta wurde lauter und hoffte auf eine Reaktion. Sollte er vielleicht den Air Scaner einsetzen? Das Feuer würde dadurch gestärkt werden, aber er könnte seinen Kameraden schneller finden. Eine Flamme schlug dem Mann ins Gesicht, nur das Porzellan bewahrte ihn vor Verbrennungen. „Verdammt. Shin!“

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Nach dem Wurf war Shin in Ohmacht gefallen. Nun wachte er wieder auf, seine Augen trauten sich erstmals sich wieder zu öffnen. Es wurde warm, wie in einem Kochtopf. Die Luft war stickig. Was war los? Er hatte es doch zuvor als abgehärteter Steinmensch auch ausgehalten, oder nicht? Ja, da war der Fall gewesen. Doch nun fand er sich als Mensch wieder. Vor Kraftmangel hatte er sich zurückverwandelt. Er würde es nicht lange aushalten. "Ach du Scheiße!", brachte er mit einem Schmerzensschrei heraus. "Das war's dann wohl." Er war echt hinüber und schlapp. Die Flammen schlossen ihn immer weiter ein. Es war sogar fraglich, ob das Tor nicht schon zusammengestürzt war. Shin blieb keine Wahl. Jetzt oder nie: Mit einem Ruck stützte er sich mit einer Hand vom bereits heißen Erdboden ab. War das anstrengend! Wie Liegestütz mit einem Muskelkater. Es ging nicht mehr viel. Sein Körper schrie ihn an: "Jetzt hau doch ab! Lass mich in Ruhe. Ich kann nicht mehr!" Ohne Hilfe würde er es nicht schaffen. Und gerade in diesem verzweifelten Moment sah er den Rollstuhl. Kaito! Er hatte ihn geworfen. Das Gefährt müsste eh noch aus dem Lager heraus. Er versuchte sich an dem halbwegs stabilen Rollstuhl hochzuziehen, kroch wie ein angeschossenes Reh über den Boden, die Hände auf dem Rollstuhl abgestützt. Es ging voran wie eine alte Frau mit Einkaufstüten - und zwar jeweils einen 10-Kilo-Sack Kartoffeln auf jeder Seite. Shin fühlte sich nun alt. Alt und zerbrechlich. "Shin! ... Shin!", hieß es immer wieder. Wer war das. Er Vermochte es nicht zu sagen, die Sinne waren zwischenzeitlich hinüber. Vielleicht ein hilfsbereiter Mann, der der alten Frau über die Straße helfen wollte. Die Straße, ein Tor von einem brennenden Söldnerlager.

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Nach und nach kam eine verschwommene Silhouette zwischen den roten-gelben Flammen zum Vorschein. Sie bewegte sich, schien aber nicht menschlicher Herkunft zu sein, da sie klein und dick war, so wie ein Rollstuhl. Bestimmt würde Kaito seinen wieder haben wollen, denn er war auf ihn angewiesen und weder Shin noch Kouta würden ihn für den Rest seines Lebens tragen wollen. Der Dragon Slayer musste aufpassen wohin er trat, denn alles mögliche brannte. Der Stoff der Zelte, die Palisade und die ganzen Leichen, welche längst gargekocht waren. Wenigstens müsste man später lediglich die Asche wegschaufeln – oder man ließ einfach Gras über die Sache wachsen. Nachdem Kouta über eine Leiche gestiegen war, stand er kaum weit entfernt vom Rollstuhl, auf dem sich jemand gerettet hatte. Es war Shin, aber wieso machte er sich es mitten in der Hölle so gemütlich? Vielleicht konnte er nicht laufen, deshalb rannte der Magier direkt hinter den Stuhl mit den Rädern und schob kräftig an. „Wunder dich jetzt nicht!“, rief er von hinten zu Shin, um das Knistern des Feuers zu übertonen. Damit wollte er ihn darauf vorbereiten, aus Koutas Air Bubble zu atmen. Sie erweiterte sich über den Rollstuhl, hin zum Kopf des Kameraden, welcher die saubere Luft hoffentlich zu schätzen wies. Ein Spruch wie: 'Wie fühlt es sich an, wenn ich in dir bin.', war in dieser brenzligen Situation wohl nicht angebracht. Auch wenn es stimmte, denn der Sauerstoff, den der andere Magier atmete, wurde von Kouta produziert. Der Weg nach draußen, in die Sicherheit, erwies sich noch schwerer, als der hinein. Nicht jede Leiche konnte umfahren werden, weshalb hin und wieder eine Räumungspause eingelegt werden musste, in der die Luftzufuhr von Shin gekappt wurde. Dies stellte allerdings kein Problem dar und beide entkamen der Feuersbrunst, welche hinter ihnen das Tor zum Einsturz brachte. Kaito saß immer noch an dem Baum, bloß auf der anderen Seite, da er wohl neugierig wurde, ob die beiden zurück kommen würden.

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Wie ein durchgegartes Würstchen zu riechen war nicht das angenehmste. Das musste Shin feststellen, nachdem er sich auf den Rücken fallen ließ und wie ein fettleibiger nach einem 100-Meter-Lauf nach Luft japste. Er war nicht fähig zu sprechen, stank und war dreckig bis zum geht nicht mehr, voll mit Ruß. Ging es noch schlimmer? Ja! Er hätte sterben könne. Und das wäre bestimmt passiert, wenn Kouta ihn nicht gerettet hätte. Doch für ein Danke war er zu schwach. Er würde es später erledigen, wenn der Zeitpunkt gekommen war. Er sah zu, wie Kouta Kaito in seinen Rollstuhl half. Den beiden ging es also - mehr oder weniger - gut. Shin nutzte nun die Gelegenheit, um ein kleines Nickerchen zu machen, während die Reste des Lagers wie ein wärmendes Lagerfeuer abbrannten.

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„So, da wären wir. Kaito, alles klar?“, erkundigte sich Kouta bei dem Jungen, der bloß nickte. Auch er war etwas müde, aber wen wundert's, denn er war schließlich noch ein Kind, was man lieber nicht laut sagen sollte. Aber auch Shin schien nicht sonderlich fit zu sein, aber trotzdem werde er nun Kaito in seinem Rollstuhl Platz machen müssen – was er auch tat. Danach half der Dragon Slayer dem jüngsten des Trios auf seinen Stuhl, der vorgewärmt worden war. Der Schnee war bestimmt nicht gut für den Hintern, so kalt wie dieser war. Die Quest war so gut wie vorbei und nun konnte der Magier seine unnötige Air Bubble deaktivieren. Doch eins musste noch gemacht werden: Der Beweis, der den Erfolg der Vernichtung der Söldner bestätigte, musste gefunden werden. Na ja, eigentlich wäre der große Haufen von Asche einer, aber meistens waren die Auftraggeber zu faul um ihren fetten Arsch zu bewegen. Was könnte man so jemanden bringen? Kouta ging weg von seinen Kameraden und begutachtete das Schlachtfeld, welches mal so richtig unappetitlich aussah. Leben taten keine Söldner mehr, außer vielleicht jener, der von ihm weggeschickt worden war, doch sollte er wieder gekommen sein, dann wäre er vermutlich in den Flammen umgekommen, so wie seine Leute. Und da war sie, die Idee. Irgendwo musste noch der Anführer liegen, wenn man etwas von ihm nehmen würde, dann hätte man einen Beweis. Der Dragon Slayer ging wieder zurück zu den anderen, welche sich unmittelbar bei der Leiche befanden. Ohne auch nur ein Wort und möglichst leise, untersuchte er den durchbohrten, leblosen Körper. Er hatte einiges an Geld dabei, welches Kouta gebrauchen konnte, da er seines verloren hatte. Er steckte es sich ein und befummelte den Toten weiter, der ein paar schöne Ringe trug. Mühsam streifte der Dragon Slayer diesem sie ab und legte sie zunächst auf dessen Stirn ab. „Kaito, reichen die zur Bestätigung?“, fragte er den Jungen, da er schon von Anfang an bei der Mission dabei gewesen war und die Quest wohlmöglich mit ausgesucht hatte. „Sollten.“

Wenn Shin nicht bald aufwachen würde, dann würde Kouta jeden Moment, ohne sich zu verabschieden, gehen. Abseits stand er schon.

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Durch sein eigenes Schnarchen geweckt zu werden! Das sieht dir mal wieder ähnlich Shin, dachte sich der Hüne. Es war wohl ein äußerst kurzer Schlaf, kaum mehr als eine Verschnaufspause. Aber es reichte zum aufstehen, zum gehen und zum selbstständigen fortbewegen. Als Shin sich nach kurzem Bemühen auf seinen Füßen wieder fand, klopfte er den Dreck von seiner Hose. Zumindest den, der sich noch nicht weiter ins Kleidungsgewebe getraut hatte und recht locker war. "Was für eine Sauerei. Für die Belohnung hole ich erstmal neue Kleidung." Er wühlte in seinen Hosentaschen. Kein Klimpern zu hören? Sollte er wirklich seine hart erkämpfte Belohnung für unbedeutende Dinge ausgeben? Es würde sich ein anderer, weitaus günstigerer Weg finden lassen. "Vielleicht habe ich auch noch ein weiteres Exemplar? Oder ich wasche es einfach..." Der gedankliche Kampf zwischen dem Bewusstsein für sein Äußeres und dem Verstand für eine sparsame Lebensweise - sofern man seien Fressgier noch als sparsam deuten konnte - endete also zu Gunsten des Geizes. Geld für Essen! Kein Geld für Kleidung! So musste es sein. Nachdem Shin sich um die eigenen Angelegenheiten gekümmert hatte, widmete er sich seinen jüngeren Gildenmitgliedern. Sie mussten einen Beweis finden. "Hey Kaito, Kouta. Wir sind noch nicht fertig." Er ging Kouta, da dieser wahrscheinlich eher daran dachte. Er hatte stets am schnellsten handeln wollen und auch teilweise die Führung übernommen. Als er bei ihm war, entdeckte er ein paar Ringe, die der junge Magier bei sich hatte. "Ah, du hast das schon erledigt? Dann ist ja gut. Wir wären dann fertig, denke ich. Nun können wir uns zum Luftschiff begeben." Damit meinte er den schnellen Transport mit Hilfe ihres Gildenzeichens.

[24/25]

Er schaute zwischen den Flammen und Baumwipfeln hindurch, in den blauen, weiten Himmel, der immer mehr von dunklen Rauchschwaden beansprucht wurde. Langsam griff der Magier nach seiner Maske und löste sie vom Gesicht. Heute waren wieder mehr Menschen gestorben, als wie nötig gewesen wären. Meldete sich wieder das Gewissen? Ja, das tat es und es zwang den Blick des Dragon Slayer zu Boden, in den roten, kalten Schnee des Winters. Er atmete tief ein und drehte sich zu seinen Gildenmitgliedern um. "Ah, du hast das schon erledigt? Dann ist ja gut. Wir wären dann fertig, denke ich. Nun können wir uns zum Luftschiff begeben." Zurück zum Luftschiff … zurück zu Hades, zu noch mehr Sünden? Das wollte er nicht. Also ging er näher zu Shin, um ihm die Ringe in die Hand zu drücken. „Ja, wir sind fertig.“ Es war keine Freude darüber zu hören, dass sie es waren. „Ihr.“, ergänzte er „Ich muss noch … was erledigen.“ Nachdem Kouta ihm die Ringe übergeben hatte, ging er wieder ein paar Schritte auf Distanz und wand sich halb von den anderen weg. Was sie jetzt wohl denken würden? 'Etwas erledigen'. Vermutlich wussten sie gar nichts über ihn und das war auch gut so, denn er würde niemanden dabei haben wollen, wenn er gegen die Leute vorgehen würde, die ihn jagten. Aber eines wollte er noch wissen: „Wie steht Grimoire Heart mir gegenüber? Ich bin ziemlich selten da und manche könnten sich dabei was denken.“ Ein großer Teil würde sich keine Gedanken darüber machen, aber der andere schon. Es gab garantiert irgendwelche Gerüchte, die in Richtung Verrat gingen, doch wie verfestigt waren diese?

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Shin zeigte eine dankende Geste, als Kouta ihm die Ringe übergab, welche als Beweismittel dienten. Sie konnten nun endlich aufbrechen. Doch der junge Magier wollte sich anscheinend um etwas anderes kümmern. Er hatte sich auch nicht für die Quest interessiert, nur aus reiner Sympathie geholfen. oder gab es andere Gründe? Nun war das aber für Shin egal. Er musste sich bei ihm bedanken. Mit einem Schulterklopfer leitete er seine Antwort ein. "Hm, du weißt doch, wi groß die Gilde ist. Es gibt viele Leute. Nicht jeder lässt sich ständig blicken und Hades scheint das auch nicht immer zu interessieren. Ich habe jedenfalls nichts gehört. Also mach dir mal keine Sorgen", versuchte er Kouta klar zu machen. "Kaito, irgendwelche Informationen deinerseits?" Der Junge im Rollstuhl verneinte mit einem Kopfschütteln. Er war wohl nicht in der Fassung zu sprechen. Der Gesprächsbedarf war für Shin also erledigt. Kouta wollte sicherlich seine Ruhe haben und würde auch nicht weiter darauf eingehen. Nur stellte sich noch eine neue kleine Aufgabe für Shin: Er hatte tatsächlich vergessen den Magischen Gleiter von Grimoire Heart wieder mitzunehmen. Seine Hand klatschte gegen die Stirn. "Ach! Hab ich glatt vergessen. Hm, dann muss ich wohl noch schnell nach Freesia Town. Das Ding steht da doch noch. Kaito, du begibst dich mit dem Teleport nach Hause. Ich finde das Luftschiff schon noch", gab er bekannt, während er sich bereits umdrehte und in Richtung Freesia Town lief. Ein Handzeichen zur Verabschiedung musste reichen. Kaito bereite sich auf den Teleport vor, indem er sein Gildenzeichen berührte. Ein blauer Lichtkegel erschien um ihn herum. Bis der Akt vollendet sein würde, bleibe noch eine Minute Zeit, um mit Kouta zu quatschen, falls Bedarf bestünde. Shin war bereits außer Sichtweite.

Tbc: Luftschiff

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Kouta kannte seine Gilde wirklich nicht sonderlich gut, aber er war eh jedem egal, was schon das eine oder andere Gute mit sich brachte, denn so könnte er jetzt mit seinem Vorhaben weiter verfahren, wie er wollte. Shin ging zurück nach Freesia Town, um den Gleiter abzuholen und zum Luftschiff zu bringen. Kaito machte sich bereit, sich weg zu teleportieren, was gewiss noch etwas dauern würde, aber auf einen weiteren Wortwechsel hatte Kouta keine Lust. Er wand nun endgültig den Rücken dem Gebiet um Freesia Town zu und marschierte in die Richtung, in der Shin verschwunden war. Kurz vor der Stadt gab es eine Kreuzung, über die er wieder auf den Weg nach Magnolia kommen würde. Umso weiter sich der Magier vom Questgebiet entfernte, desto sauberer wurde der Schnee wieder, aber er, mit seinen blutverschmierten Sachen, stach wie ein dunkler Fleck auf der weißen Weste hervor. Er seufzte und musterte wieder den Wald mit seinen Tieren, welche sich vom Lager, da es brannte, weg begeben hatten. Ob sie wussten, was geschehen war? Er hatte keine Ahnung, aber nur weil ein Wesen nicht humanoid war, hieß es nicht, dass es ein weniger ausgeprägtes Bewusstsein hatte.

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Tbc.: Wildnis – Abgelegener Waldweg