Vernichtet den Außenposten [A-Rang]

Spoiler:

Shin griff beherzt nach einem der Äpel aus dem Korb. Der Standbesitzer war gerade mit dem Geschäft mit einem der zahlreichen Kunden auf den Markt beschäftigt und bemerkte den Verlust des Obstes nicht. Shin biss sich ein Stück ab und sprach mit vollem Mund zu Kaito: "Willste auch einen?" Er kaute weiter auf dem Apfelbissen und schob Kaitos Rollstuhl ein bisschen weg von dem Obststand.Shin wollte keine Aufregung. Er wollte einfach nur essen - wie immer eben. Er war doch eben erst mit seinem Partner in Freesia Town gelandet und hatte sich ins Zentrum der kleinen Stadt begeben. Der Flug war sicherlich nicht angenehm für Kaito gewesen. Shin hatte dieses Mal wirklich gar keinen Grund sich zu beschweren.Er konnte sich im kleinen von der eigenen Energie gefütterten Gleiters fats komplett austrecken, Kaito musste jedoch aufgrund des Platzmangels seinen Rollstuhl gegen den hinteren Sitzplatz austauschen, der bewegliche Untersatz kam in den Stauraum. Und nun, als das magische Gefährt gut verstaut war,mussten sie sich zuerst durch die Stadt bewegen, um sie wiederum auf der anderen Seite verlassen zu können. Dort sollte laut dem Zettel der Außenposten der Söldner sein.

Cf.: Wildnis - Abgelegener Waldweg

Bestimmt war bereits eine halbe Stunde seit dem letzten Kampf an der Kreuzung vergangen. Immer noch war kein Fluss oder See in Sicht und dabei musste Kouta endlich mal seinen Mantel waschen, denn das Blut trocknete in ihn hinein und solche Flecken waren hartnäckig. Er fummelte mit dem rechten Zeigefinger an einem solchen und kratzte einzelne Partikel mit dem Fingernagel ab, der etwas rot wurde. Den sollte man besser nicht in den Mund nehmen, wer weiß was das Opfer für Krankheiten hatte. Langsam lag der Mann im blutigen Mantel den Kopf in den Nacken und starrte in den azurblauen Himmel, in dem sich die Wolken lichteten. Ein Schmerz durch fuhr die Nerven der linken Halshälfte und zwang ihn sich an diesen zu fassen. Der Druck der Hand wirkte einige Augenblicke wie Balsam, aber das Brennen verging nicht und lenkte die Konzentration auf sich. Kouta zischte als er die Hand löste und betrachtete sein Blut zwischen den Fingern und auf der Handfläche. War war die Wunde wieder aufgegangen? Das war nicht gut, aber einen Verband besaß der Verletzte nicht und das bedeutete Wohl oder Übel, dass er damit auskommen müsste. Als er seinen Blick wieder auf den Weg richtete, sah er einen kleinen, abgelaufenen Pfad von rechts. Warum er der Dragon Slayer stehen blieb, wusste er nicht genau, aber der Pfad hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Was war nur los? Und da war es, ein rascheln hinter einem verschneiten Busch. „Komm raus.“ Befahl Kouta dem Ding, welches das Geräusch ausgelöst hatte. Keine Reaktion, war es nur ein Tier? Die Tatsache, dass es nun still war, sprach dagegen, also ging er an den Busch heran, um ihn zu untersuchen. Noch bevor er seine Hand hineinstecken konnte, rannte ein verwahrlostes Kind auf den neuen Pfad und versuchte Kouta zu entkommen. Dieser machte keine Anstalten es zu verfolgen, aber er wollte wissen, wohin es rannte. Die nächste Stadt war Freesia Town, aber sie lag in einer anderen Richtung. Wo zur Hölle wollte es hin? Fragte sich der Slayer und blickte vor sich um. Bäume. Noch mehr Bäume. Viel mehr Bäume. „Man, ich seh den Wald nicht mehr.“, scherzte er mit sich selbst und blieb vor dem Ende des Pfades stehen. Eine Klippe. Ob das Kind gesprungen war? Kouta hätte das damals bestimmt getan, so war er ja gewesen. Fliegen und Fallen war das beste, was es für ihn gab, aber darauf hatte er jetzt keine Lust. Als er sich von ihr umdrehen wollte, stach etwas aus dem Augenwinkel ein. „Hm.“ Dunkler Rauch. Unter diesem ragten einige Holzpalisaden und Zelte hervor, die vermutlich zu einem Lager gehörten. Waren die Banditen von eben dort hin geflohen? Dann hätte Kouta einen Grund, es dem Erdboden gleich zu machen, aber zunächst musste er mehr Informationen erlangen. Er überlegte sich, wie er nach unten kommen könnte, ohne Magie zu benutzen und kam zum Schluss, dass er über Freesia Town gehen könnte, die nicht weit weg war. „Keine Bewegung Wichser!“, beleidigte jemand Kouta von hinten. Er hörte jedoch nicht auf diesen und drehte seinen Kopf seitlich geneigt um. „Hm?“ - Oder auch 'Was willste'. Wer war der andere? Er hatte ein gewöhnliches Schwert in der Hand, welche zitterte und ein Gildenzeichen, vermutlich das einer Söldnergilde, auf der Schulter, welches Kouta sah, weil der andere einen ärmellosen Mantel trug, der einige längliche Löcher aufwies. „Oh.“ Der Mann war einer der Leute, die eben noch von ihm besiegt worden waren. „Was willst du?“, fragte er ihn. „Du bist der mit der Maske! Ich werde dich gefangen nehmen … ich meine wir.“ Ein Bluff, das mit dem 'wir', kristallklar. Kouta lag seine rechte Hand leicht auf den Waffengriff seines Ninjato und ging zwei Schritte näher an den Aggressor, der einen zurück setzte. „Euer Lager, da unten?“ Was würde der Angsthase wohl antworten. „Ja.“ Das Kampfsignal. Der Dragon Slayer sprintete auf seinen Feind zu, knickte absichtlich vor ihm ein, schnitt ihm die Hand ab und aktivierte in der folgenden Drehung seine Air Bubble. Kouta griff mit seiner Hand um den Kiefer des Mannes und presste eine große Menge Sauerstoff in dessen Lunge. „Du wirst reden.“ Nach einigen Sekunden nickte der Atemlose und bekam wieder Luft. „Wie viele seit ihr?“ Diese Information war wichtig, wenn er zum Lager wollte. „Ich weiß es nicht. Haben Verstärkung bekommen, weil jemand von uns Wind von einem kommenden Angriff bekommen hat.“ Ein kommender Angriff? Eine Quest - die vom Grimoire Heart Broad! Wenn das mit der Verstärkung wahr sein sollte, dann musste eine Aktualisierung vorgenommen werden. Ob jemand die Mission bereits angenommen hatte? Das Lager stand noch, also war das nächste Ziel Koutas der östliche Ausgang von Freesia Town. „Du darfst leben. Lauf aber nach Westen.“ Gnade. Ein Fehler? Es handelte sich hierbei um keine rationale Entscheidung, denn der Kerl könnte seinen Leute von Kouta erzählen. Es machte aber den Anschein, dass er nur nach Westen laufen würde, was den Slayer dazu veranlasste ihm nicht nach zu setzen und direkt nach Freesia Town zu gehen. Oder viel mehr laufen, denn er wollte nicht, dass jemand aus seiner Gilde mit einer schwereren Mission zu kämpfen hatte, als er erwartet hätte.

Es dauerte nicht mehr lange, bis Kouta vor dem Osteingang zu Stadt stand. Noch bevor ihn jemand sehen konnte, saß er sich seine Maske auf und ging langsam, sich in alle Richtungen nach seinen Leuten umschauend hinein. Er war alles andere als unauffällig mit der Maske und dem trockenen blutigen Mantel.

Es hätte sicherlich eine Weile gedauert, wenn Shin so freundlich gewesen wäre die Leute zu bitten aus dem Weg zu gehen. Warum hätte er dies auch machen sollen? Er war ein Mitglied von Grimoire Heart. Einer Gilde, die nicht wie Fairy Tail für heldenhafte, wenn auch gleichzeitig zerstörerische Machenschaften bekannt war, sondern viel mehr der Unterwelt zugewandt war. Zerstören, plündern, morden! Die Aufträge, die man am Board fand, waren stets solche die einen dieser drei Grundsätze in sich verinnerlicht hatten. Und Shin, ein alter Magier, der diese Aufträge massenweise erledigte, hatte schon oft genug seine "Freundlichkeit" gegenüber Anderen gezeigt. Nun war also der Entschluss gefasst: Einfach gerade aus durch die Stadt! Er wusste vielleicht, dass Kaito nicht gerade erfreut sein würde, wenn er ihn samt seinen Rollstuhl als Rammbock benutzt, aber was leib ihm übrig? Die beiden mussten zum Tor, um diesen Posten zu finden und eben -und damit wäre man wieder bei den Grundsätzen- zu zerstören. Shin schoss also nun durch die Fußgängerzone, an den Außenseiten reihten sich die Marktstände aneinander. Die Passanten wichen ihren eigenen Wohls halber so gut es ging aus. Hier ein Schrei vor Schreck, dort ein Mann der vor Panik in den Obstkorb sprang. Shin blickte nicht zurück und machte Kaito auch gar nicht auf die Schicksale der anderen Leute aufmerksam. Und nach ungefähr 40 Sekunden war der Spaß auch wieder vorbei. Sie befanden sich am Stadtrand, also am Tor. Nur an welchem? Süd-? Vielleicht auch Nord-? Nein... Sie wussten es nicht. Aber was hätte es denn gebracht, wenn sie es gewusst hätten? Sie wussten doch auch nicht, wo der Posten ist. Umherirren war somit angesagt. Und Shin schob Kaito langsam durchs Tor, bemerkte ein paar Leute die ihn merkwürdig anguckten. "Was glotzt ihr denn so?", schrie er sie mehr oder weniger an. Aber sie beobachteten gar nicht ihn, sondern den blutverschmierten Mann, der gerade eben in die andere Richtung ging. Shin merkte, wie sich die Blicke der anderen von ihm lösten. Der Mann war wohl nur gerade in dem Moment von ihm selbst verdeckt worden und somit in der Blickrichtung der Menschen. Shin schloss sich den Menschen an und verfolgte kurz den Gang des Mannes, ehe er sich umdrehte und den Rollstuhl weiter schob. "Komischer Kauz...", murmelte er vor sich hin.

In Freesia Town konnte man wirklich viele Händler sehen, die sich dicht mit ihren Ständen aneinander pferchten und ihre Waren anboten. Kouta musste sie nicht mal genauer ansehen um zu wissen, dass sie nichts für ihn waren. Auf seinem inneren Einkaufszettel standen einige Dinge, die er hier nicht finden würde, wie zum Beispiel verstärkte, aufladbare Schnüre, die hohl waren und dennoch sehr stabil. Mit ihnen könnte er ein Wurfmesser, von denen er nur noch 5 hatte, auf noch größerer Distanz steuern. Aber das, was er unbedingt wollte, waren Nadeln gefüllt mit giftiger Substanz, die er plante mit Luftdruck zu verschießen, vielleicht sogar mit der hohlen Schnur, sollte sie nicht zu klein sein. Während Kouta nach Mitgliedern von Grimoire Heart suchte und sich dabei Gedanken um seine begehrten Sachen gemacht hatte, bemerkte er nur flüchtig, dass ziemlich viele Leute ihn musterten. Das war gar nicht mal so schlimm, denn er hatte seine Maske schon längst aufgesetzt und diese Identität war der Öffentlichkeit für zugänglich eingestuft. Sich nicht belästigt fühlend, schritt er durch den matschig getretenen Schnee auf dem Boden und fuhr die Gesichter der Menschen mit seinen Augen ab. Man könnte ihn schon als Menschenmagnet bezeichnen, was seinen Vorteil hatte, denn wenn jemand seiner Leute da sein sollte, dann würde man ihn und er sie bemerken. Von Distanz aus drang das Geräusch von Rädern an die Ohren des Dragon Slayers. Es dauerte etwas, bis er es unter dem restlichen Lärm orten und sich danach richten konnte. "Was glotzt ihr denn so?" Die Stimme kam ihm bekannt vor und sie war auch recht kräftig. Wer konnte das sein? Kouta sah zunächst in die falsche Richtung, fand aber beim nächsten Satz der Stimme, welche er vermutlich kannte, in die richtige. Da war er, der Shin, welcher schon seit langem bei Grimoire Heart war. Er und Kouta kannten sich nicht sonderlich gut, da er nicht gerade viel mit den anderen Mitgliedern unternahm, aber vielleicht sollte Shin von der Verstärkung erfahren. „Am arbeiten, Shin?“, fragte Kouta nach, ob dieser auf einer Quest war. So wie es aussah, könnte er sogar auf einer C-Rang Quest sein, die 'Schieb den Rollstuhlfahrer' lauten könnte. Wer war der Junge im Rollstuhl? Kouta hatte ihn noch nie gesehen, ob das ein neues Mitglied war? Aber seit wann nahm Grimoire Heart Behinderte auf? Vermutlich war dieser Junge ein starker Magier, da er statt Sport treiben nur Bücher lesen konnte. Kouta ging näher an die beiden heran. Man, Shin war vielleicht groß. „Hab was über das A-Rang herausgefunden.“ Der Dragon Slayer zeigte zum Osteingang, von wo er gerade gekommen war, um zu signalisieren, dass die anderen beiden mit ihm dort entlang gehen sollten.

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Als die Rollstuhlräder gerade das Tor passierten, bemerkte Shin, wie er angesprochen wurde. Die Frage, ob er am arbeiten sei war für Shin stets eine überflüssige. Er war sich sicher, dass gerade er, wo er doch schon so lange bei Grimoire Heart war, dafür bekannt war Aufträge am laufenden Band zu "bearbeiten". Es war also ein wenig lästig für Shin, wenn sich manche - auch wenn sie aus seiner Gilde waren - in seine Angelegenheiten einmischten. Er vertraute längst nicht allen aus seiner Gilde und gerade während der Arbeit wollte er nicht von den unfähigen, armseligen Mitgliedern belästigt werden. Doch war Kouta unfähig und so schlecht wie ein Großteil der Gildenmitglieder? Shin war sich nicht sicher. Er kannte Kouta nicht wirklich. Dieser machte genau wie er in der Regel vieles allein und das war dann auch wohl der Grund für die Distanz zwischen den beiden. Doch nun würde das Meiden des Gegenübers vorbei sein.Er musste sich wohl oder übel mit Kouta, beschäftigen. „Hab was über das A-Rang herausgefunden.“, erklärte Kouta ihm und zeigte in richtung Osten. Scheint doch ganz nützlich zu sein, der Kerl, dachte sich Shin. Im ernst: Shin hatte selbst keinen blassen Schimmer davon gehabt, wohin er mit Kaito hätte gehen sollen. Und nun kommt Kouta gerade so vorbei und hilft ihm und das ohne gefragt worden zu sein. Ein Dankeschön platze aus Shin dennoch nicht heraus. Er runzelte nur die Stirn und wurde misstrauisch: "Woher weißt du denn, dass es hier 'ne A-Rang gibt? Habe den Zettel doch mitgenommen? Ist schließlich meine Aufgabe... beziehungsweise unsere." Shin deutete mit seinem Kopf auf den Jungen in dem Rollstuhl. Kouta schien ihn nicht zu kennen. Kaito machte gerade keine Bemühungen sich vorzustellen und auch Shin tat dies nicht für seinen duetlich jüngeren Begleiter. "Okay nun zu deiner Geste. Wolltest du mir ernsthaft verklickern, dass du mit uns kommst und mir den Spaß nimmst? Zu dritt bleiben ja noch weniger Gegner für uns übrig", entgegnete Shin Kouta schroff.

Shin war ein waschechtes Grimoire Heart Mitglied. Böse, gemein und unhöflich. Natürlich traute er Kouta nicht über den Weg und zeigte dies überaus deutlich mit seiner Mimik. "Woher weißt du denn, dass es hier 'ne A-Rang gibt? Habe den Zettel doch mitgenommen? Ist schließlich meine Aufgabe... beziehungsweise unsere." Ja, er hatte bestimmt den Zettel mitgenommen, aber der hing ja nicht nur wenige Sekunden, sondern meist eine Weile, in der jedes Mitglied ihn hätte sehen können. „Der hing mal öffentlich, also ist es nicht verwunderlich und ja, den Zettel hast du vermutlich mitgenommen.“ So war es schließlich üblich und wie es schien, war der Junge tatsächlich ein Gildenmitglied, da Shin ihn in die Mission mit einschloss und dieser ebenfalls unhöflich blieb. "Okay nun zu deiner Geste. Wolltest du mir ernsthaft verklickern, dass du mit uns kommst und mir den Spaß nimmst? Zu dritt bleiben ja noch weniger Gegner für uns übrig" Quests sollten Spaß machen? Das Töten sollte Spaß machen? Vielleicht sollte der Dragon Slayer die Klappe halten und die beiden in die Hände der Gegner laufen lassen. Nein, das wäre auch falsch, denn dann hätte er an deren Tod, oder sollten sie es schaffen, an deren Verletzungen Schuld. „Nein, ich habe nicht vor, einfach so mitzukommen. Wollte lediglich Bescheid geben, dass die Söldner mit euch rechnen und Verstärkung erhalten haben, die in früheren Fällen oft 30 – 40 Prozent betrug.“ Das würde bedeuten, dass das Quest mindestens doppelt so schwer geworden war. Kouta würde den beiden helfen, aber nicht aus Nettigkeit, denn er wollte diese Leute aus eigenem Antrieb ausradieren. Sie beraubten andere Menschen ihrer Freiheit, taten Schlechtes und kämpften ohne Gewissen, welches durch Geld ersetzt wurde. „Das wisst ihr hoffentlich, ebenso wo sich deren Lager befindet, richtig?“ Er wusste wo es war und nicht nur das könnte nützlich sein, sondern auch seine Fähigkeit die meisten Fallen mit seinem Air Scaner aufspüren zu können.

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Das Gespräch nahm einen Verlauf der für Shin nicht eingeplant war. Er wollte Kouta ursprünglich nur abschütteln und endlich fortfahren, doch nun hatte dieser mit einer Information herausgerückt, die ihm unangenehm war. Es gab eine Verstärkung. Davon stand nichts in der Beschreibung der Quest. Und diese Verstärkung machte den Auftrag deutlich schwieriger. Shin schluckte kurz. Er verdaute damit das eben erfahrene, tat aber so, als sei es kein Problem für ihn. "Nein, ich wusste nichts davon. Aber nun weiß ich es. Und ich weiß ebenfalls, wo sich das Lager der Söldner zumindest ungefähr befindet", äußerte er mit einer Selbstverständlichkeit, die selbst für ihn zu ungewöhnlich war - und damit auch etwas unnatürlich herüberkam. Nun war das, was geklärt werden muss - zumindest aus Shins Sicht - erledigt und die Wege würdne sich wieder trennen. "Komm, Kaito. Wir machen uns dann mal auf den Weg. Endlich können wir den Freunden zeigen, was passiert, wenn Grimoire Heart anrückt!" Der Junge im Rollstuhl nickte kurz und stimmte zugleich mit ein paar Worten zu: "Alles klar." Shin setzte den rollen Sitz seines Partners in Bewegung, machte dann aber nach ein paar Metern eine Wende und ging auf Kouta zu. "Hm... Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Also Kaito und ich sind eigentlich hier - zumindest ich - um ein wenig zu üben. Ich bin gewissermaßen außer Form, kann manche Techniken nicht mehr so richtig durchführen. Und deshalb sind diese Söldner meine Trainingspartner in gewisser Weise. Nur nun, da du uns von der Verstärkung erzählt hast, wird das ganze vielleicht ein bisschen heftig für mich und Kaito. Ich weiß nicht, wie die in dem Lager so drauf sind. Daher könntest du, wenn du mit uns kommen möchtest, deine Füße nach vorne setzen und uns helfen denen gehörig in den Arsch zu treten!", erklärte der Hüne. Er wurde etwas leiser, blieb aber dennoch verständlich: "Aber nimm mir ja nicht alle Gegner weg. Wie du weißt, brauche ich auch meinen Anteil an Spaß. Immerhin dient das hier für mich als Übung." Ob eine A-Rang Quest als Übung geeignet war, wusste Shin nicht. Jedoch hatte er in letzter Zeit stets einfachere Sachen durchgeführt, sodass er sich selbst sicher war, er könnte auch diese ohne größere Probleme meistern.


(4ter von insgesamt 25 Posts)

Kouta fragte sich, wie Shin reagieren würde, da er nun erfahren hatte, dass die A-Rang Quest um einiges schwerer war. Zunächst schien er recht gelassen und selbstsicher: „Nein, ich wusste nichts davon. Aber nun weiß ich es. Und ich weiß ebenfalls, wo sich das Lager der Söldner zumindest ungefähr befindet", stellte dieser fest, aber halt nur ungefähr. Einfach so würde man das Lager der Söldner nicht finden, wenn man nach Osten ginge, da es nicht auf einer Linie mit dem Tor lag und außerdem war da noch das unwegsame Gelände und die Bäume, welche die Orientierung negativ beeinflussten. Kouta drehte sich ein wenig zur Seite, weg von den Beiden Gildenmitgliedern, da sie dennoch gehen wollten. "Komm, Kaito. Wir machen uns dann mal auf den Weg. Endlich können wir den Freunden zeigen, was passiert, wenn Grimoire Heart anrückt!", sprach wohlmöglich der Stolz auf die Gilde und das Selbstvertrauen aus Shin heraus. Über ersteres wusste der Dragon Slayer nicht, ob dem wirklich so war, aber wie auch immer, die anderen gingen weiter. Wobei Kaito doch ehr rollte. Sie wollten keine Hilfe und es war ihre Quest, also dürfte er nicht einfach so dazwischen funken, da es sonst Ärger mit dritten gäbe. Ein Verweis aus der Gilde wäre nicht so tragisch gewesen, doch das war unwahrscheinlich. Kouta kehrte dem Osten den Rücken zu, setzte einen Fuß vor und stoppte umgehend, da sich eine Meinungsänderung von Shin anbahnte: „Hm...“, fing dieser nachdenklich an und verleitete den Dragon Slayer sich doch nochmal umzudrehen, wenn auch nur mit dem Kopf. „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Also Kaito und ich sind eigentlich hier - zumindest ich - um ein wenig zu üben. Ich bin gewissermaßen außer Form, kann manche Techniken nicht mehr so richtig durchführen. Und deshalb sind diese Söldner meine Trainingspartner in gewisser Weise. Nur nun, da du uns von der Verstärkung erzählt hast, wird das ganze vielleicht ein bisschen heftig für mich und Kaito. Ich weiß nicht, wie die in dem Lager so drauf sind. Daher könntest du, wenn du mit uns kommen möchtest, deine Füße nach vorne setzen und uns helfen denen gehörig in den Arsch zu treten!" Eine Einladung zu einer Party, in der man am besten spitze Schuhe trug, das kam passend. „Aber nimm mir ja nicht alle Gegner weg. Wie du weißt, brauche ich auch meinen Anteil an Spaß. Immerhin dient das hier für mich als Übung." Es schien, als ob Shin dies nicht so ernst nehmen würde, wie man eigentlich eine A-Rang Quest nehmen müsste. Diese waren nicht umsonst die höchstrangigen Quests für gewöhnliche Magier, zu denen sie, oder zumindest Kouta, nur bedingt gehörten, da dieser ein Dragon Slayer war. Er schritt an Shin heran, blickte aber zunächst an ihm vorbei zu Kaito. Ob er durch den Wald mit seinem Rollstuhl käme? „Wie sieht es bei dir mit unwegsamen Gelände aus?“, fragte Kouta, dabei darauf bedacht, den Jungen nicht zu beleidigen. Dieser guckte ein wenig angegriffen, antwortete aber mit einem: „Passt schon.“ Hoffentlich war dem so, aber eines war klar: Bei der Aufklärung würde er nicht dabei, da seine Mobilität dafür zu gering war. Ob es überhaupt zu seiner käme? Vielleicht würde Shin einfach ins Lager rennen, seine Hose ausziehen und alle auf einmal auf ihn aufmerksam machen. Nein, so wollte Kouta nicht kämpfen. Er war für seine übliche drei Schritte-Technik: 1 Aufklärung. 2 Vorbereitung. 3 siegreicher Kampf. „Soll ich die Führung bis hin zum Lager übernehmen?“, fragte er gezielt Shin. Ob er ja sagen würde? Schließlich wäre es vom Vorteil, da Kouta bereits Bekanntschaft mit den Söldnern gemacht hatte, noch mehr Informationen haben könnte und die Qualifikationen dafür besaß.

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Das ganze Gespräch, welches sich so langsam in eine Planbesprechung wandelte, nahm eine Form an, die Shin nicht ganz angenehm war: Er war nun beinahe gezwungen worden ein Mitglied, welches zufällig in der Nähe gewesen war, zu bitten ihnen zu helfen und nun wollte dieses (Mitglied) auch noch die Führung, wenn auch nur bis zu einem bestimmten Punkt übernehmen. „Soll ich die Führung bis hin zum Lager übernehmen?“, fragte Kouta. Shin versuchte keine allzu negative Reaktion sichtbar zu machen, jedoch passte es ihm nicht. Er kannte Kouta nicht, wusste keineswegs, wie dieser normalerweise vorging, und wollte nicht mit einem Trottel an der Spitze, sofern er einer wäre, wenn das auch ziemlich unwahrscheinlich wäre, direkt ins Lager des Feindes hineinstolpern und Hals über Kopf zusammen im Rollstuhl verrenkt, gefangen und schutzlos den Klingen der Söldner ausgeliefert zu sein. Aber Shin traute Kouta einiges zu. Des Weiteren hätte er selbst Koutas Vorschlag abwenden können, sich dann allerdings selbst behaupten müssen, was er sicherlich nicht mit einer Routine, die er bei sonstigen Aufträgen hat, vollziehen hätte können. Eigentlich müsste Shin auch erkennen, dass er gerade bei dieser Quest nicht zu leichtsinnig agieren sollte. Es war eine A-Rang. Und er hatte schon länger kein - wie so eben erfahren - verstärktes Lager angegriffen. Sicherlich ist er keinswegs schwach, er konnte seine beiden Mitstreiter aber nicht wirklich einschätzen. Es gab so viele unbekannte Faktoren. Ein hohes Risiko konnte er nicht eingehen. Und aus all diesen Aspekten zog er nun sein Resultat: "Dann mal los junger Hüpfer. Zeig was deine Spürnase so alles aufnimmt." Er drehte sich zu Kaito. "Willst du selber rollen oder soll ich dir in der hügeligen Landschaft einen Antrieb verschaffen?", fragte er in einem klaren Ton. Kaito schien nicht zu überlegen. Er war sich seiner Lage bewusst und gestand sich ein, dass er mit Shins hilfe besser dar stand. "Du kannst mich ruhig schieben." Und damit war es entschieden.Der Trupp konnte aufbrechen.

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Shin nahm sich für seine Antwort etwas Zeit, was ein gutes Zeichen war, denn dies bedeutete, dass er rational seine Optionen wertete. "Dann mal los junger Hüpfer. Zeig was deine Spürnase so alles aufnimmt.", gab dieser das Signal für den Aufbruch und widmete seine nächsten Worte an Kaito, die Kouta als weniger beachtenswert einstufte und sich wichtigerem zuwandte, der Quest. Langsam, während der Junge im Rollstuhl sich mit Shin unterhielt, setzte sich der Dragon Slayer an die Spitze und schaute aus dem Tor in den Wald. „Ungefähr 3 Kilometer Luftlinie bis zum Lager. Wir werden die Straße nehmen und dann abbiegen, sind dann ein paar hundert Meter mehr, aber so kommen wir schneller voran.“, erklärte er den Weg, welchen er nehmen wollte und sich sicher, dass die anderen beiden hinter ihm waren, ging er mit schnellem Schritttempo aus Freesia Town heraus. Der Schnee auf der Straße war schon etwas platt getreten, aber im Wald lag viel davon unberührt, perfekte Umstände. „Das Ziel verfügt über Befestigungsanlagen. Holzpalisaden und kleine Holzplattformen für Schützen konnte ich bereits auswendig machen.“, wies Kouta die anderen beiden hin. Diese sollten allerdings keine Probleme mit den Verteidigungsmaßnahmen haben, da Holz nicht besonders stabil war, doch es gab etwas, dass, zumindest Kaito, mehr Probleme machen konnte und das waren die Fallen im Wald, von denen es welche geben musste. Doch bestimmt könnte man sie recht leicht finden, da die Fußspuren der Söldner um sie herum führen würden. Natürlich würden die Magier ebenfalls welche hinterlassen, aber es musste ja so oder so zu einem Kampf kommen, vorzugsweise nach ihren Regeln. „Mit Fallen um dem Lager rechne ich ebenfalls, aber ich habe bereits zwei Wege gefunden, sie nutzlos zu machen. Doch da gibt es etwas, was ich wissen muss...“ Kouta blieb stehen und drehte sich zu Shin um. „...über welche Magie verfügt ihr?“ Eine sehr wichtige Frage, denn nur so konnte man sich auf die anderen Anpassen. Am liebsten würde der Sky-Dragon Slayer mit einem Feuermagier zusammen arbeiten, da er die Flammen verstärken und kontrollieren könnte, wenn auch nur indirekt mit Wind. „Wäre nämlich recht nützlich zu wissen, da ich uns ungesehen bis auf wenige Meter ans Lager heran bringen kann.“

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Kouta erzählte den beiden alles, was er bereits über den Feind wusste. Shin benutzte derweil seine Masse um Kaito samt Rollstuhl mit einem hohen Tempo hinter Kouta herzubefördern. Als der Kundschafter mehr über die Fähigkeiten wissen wollte, legte sich Shins Wortlosigkeit und er begann Kouta einzuweisen: "Also ich beherrsche die Transformationsmagie. Kann mich in andere Lebewesen und so verwandeln. Vorzugsweise verwende ich den Phönix, einen Feuervogel, möchte nun aber langsam wieder meine alten Transformationen auffrischen und mich verbessern. Zunächst ist das der Steinmensch." Die genauen Vor- und Nachteile ließ Shin außer Acht. Es war ihm egal, dass Kouta bei seiner Gilde war. Er hätte auch Kaito nicht alles verraten. Die wichtigsten Informationen über einen Magier mal eben so Anderen preiszugeben ist ein sehr großer Fehler. Und diesen würde er nicht begehen. Kaito fügte an Shin nahtlos an und schrie fast gegen den Wind, der den dreien nun augenblicklich ins Gesicht blies: "Ich habe die Kärfte der Erdresonanz. Damit kann ich die verschiedensten Dinge bewirken, beispielsweise mich schneller bewegen." Dass Kaito ein starker Magier war, war Shin immer schon bewusst gewesen. Er saß im Rollstuhl.Er war nicht der beweglichste. Und wenn er bestehen wollte, dann müsste er sich irgendwie behaupten - und das eben vorzugsweise mit starker Magie. Doch nun wandte er sich wieder der führenden Person zu. "Und was ist dein Spezialgebiet nochmal gewesen?", hakte er nach.

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Shin antwortete zuerst und erzählte nur von der Oberfläche seiner Magie: „Also ich beherrsche die Transformationsmagie. Kann mich in andere Lebewesen und so verwandeln. Vorzugsweise verwende ich den Phönix, einen Feuervogel, möchte nun aber langsam wieder meine alten Transformationen auffrischen und mich verbessern. Zunächst ist das ein Steinmensch.“ So war das also. Zur Zeit beherrschte er also lediglich seine Phönix-Gestalt gut, aber vermutlich plante er heute seinen eben genannten Steinmensch zu üben. Der Vogel war ideal für die Offensive, um welche es sich vorrangig bei dem Angriff der Magier im Rahmen der Quest handeln sollte. Der Steinmensch war aber auch nicht so übel, sollte Kaito über keine Ausweich-/ Defensivfähigkeiten verfügen. Doch zunächst erzählter dieser etwas über seine Magie: „Ich habe die Kräfte der Erdresonanz. Damit kann ich die verschiedensten Dinge bewirken, beispielsweise mich schneller bewegen." Und damit hatte es sich erledigt. Anscheinend war er doch nicht ein leichtes Ziel, aber dann könnte man den Golem nicht sonderlich gebrauchen. Doch, das konnte man! Kouta hatte bereits den ersten Teil der 'Phase Zwei' entworfen. Seine Gedanken darüber konnte er jedoch nicht sortieren, da nun Shin ihn etwas gefragt hatte: „Und was ist dein Spzeialgebiet nochmal gewesen?" Was sollte er antworten? Hallo, ich bin der Dragon Slayer des Himmels und beherrsche sonst keine weiteren Elemente? Vorerst lieber nicht. „Windmagie, also die Manipulation der Luft.“ Eine wahre Aussage, wenn auch lückenhaft. Kouta drehte sich wieder um und ging etwas langsamer als vorher weiter die Straße entlang. Eine Frage tat sich ihm aber noch auf, also fragte er nach hinten, ohne sich umzudrehen: „Wo leben eigentlich Phönixe?“ Sie sollten sehr selten sein und Kouta hatte eigentlich geglaubt, dass sie längst nicht mehr in Fiore vorkamen. „Gleich geht es runter von der Straße.“ Er zeigte auf eine auffällige Lücke zwischen mehreren Bäumen, einige hundert Meter weit weg.

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Kouta blieb mit seiner Antwort so kurz, wie Shin es war. Es war eine rein oblogatorische Auskunft. Er beherrschte also Windmagie. Das konnte vieles sein: Konnte er den Wind steuern und ihn als rasend schnelle Klinge benutzen? Konnte er den Wind als Schallwelle wikren lassen? All das blieb offen. Shin wusste nun nur, dass sein Phönix dies als Vorteil nutzen konnte, wenn er denn den Nachteilen nicht zum Opfer fiele. Ein Vogel kann gerade in der Luft von stärkerem Wind bösartig beeinflusst werden und die Kontrolle verlieren, sofern derjenige, der den Wind steuert, einen Moment lang nicht aufpasst. Die Flammen könnten zerstreut werden, sogar gegen den Wind geraten und damit als Angriff auf einen selbst enden. Ebenso wäre aber auch das Gegenteil möglich: Die Flammen würden normalerweise ein paar Meter weit reichen. Wenn der Wind sie verstärkt und trägt ist ein vielfaches möglich. Aus einer schwächeren Technik wird - und das gerad ein einem Lager aus Holzpalisaden - eine tödliche Waffe. Shin überlegte sich bereits, ob der Steinmensch hier angebracht war. Und ja, er war es ebenfalls. Wenn auch in einer anderen Weise. Langsam, aber stark. Holz spielt für ein Steinmonster keine Rolle und klingen können als starker Golem mit der Hand abgefangen und zerbrochen werden. Und wenn er sich noch mit seiner alten Schutztechnik zusätzlich verstärkt, wäre das Defensivbollwerk komplett. Aber hier war auch die Angriffskraft gefragt. Sie war gegeben, aber eben nicht so wie beim Phönix, zumindest bei diesem Territorium und den Mitstreitern. Shin sackte tief in seine Gedanken, wurde nun von Kouta von diesne befreit: „Wo leben eigentlich Phönixe?“, fragte dieser nach. Eine schwierige Frage. Sie war nicht leicht zu beantworten, und das wusste Shin. Er musste also etwas länger erzählen, hoffentlich nicht so lange, dass sie bereits beim Lager sind. Während die drei die Straße verließen, begann der Hüne seinen Erklärungsversuch. "Phönixe sind meines Erachtens schon ein falscher Begriff. Ich habe in meinem ganzen Leben nur einen einzigen gesehen und den gleich zwei Mal. Okay, das eine Mal war es aus einiger Entfernung, als er meine Kindheit zerstörte. Das andere Mal, war es in einem Gebirge, wo er sich gerade erholte. Ich weiß nicht einmal, ob der Phönix einen genauen Lebensraum hat. Er reist wohl eher, denke ich. Zumindest hatte ich diesen Eindruck, als ich ihn über die Jahre gesucht habe. Und als ich ihn hatte, da gab es einen im wahrsten Sinne des Wortes heißen Kampf, der mir diese Narbe brachte... aber eben auch die Fähigkeit mich in diese Form zu tranformieren. Es war meine vierte Transformation und das ist bis heute so geblieben." Es war eine Antwort, die viel über den alten Magier selbst verriet, zugleich auch viel über sein Wesen, sofern man es deuten konnte. Vielleicht war Shin froh mal mit jemanden darüber reden zu können. Mit vielen konnte er es ja nicht. Und nun tat er es. Und das mit jemanden, den er überhaupt nicht richtig kannte.

Shin erzählte so einiges über sich und den Phönix den er besiegt hatte. Gab es wirklich nur einen einzigen? Keine Spezies, die nicht allmächtig war, konnte ohne Reproduktion überleben, auch Phönixe nicht, auch wenn sie wieder aus Asche auferstehen konnten. Umso länger sie lebte, die Art eines Lebewesens und desto stärker sie war, so wurde die Fortpflanzung immer weniger lebenswichtig. Ein Grund warum man fast nie einen Feuervogel zu Gesicht bekommen hatte, denn ihre Zahlen waren gering und laut dem, was Shin erzählten, verweilten sie wohl auch nie lange am selben Ort – Einzelgänger halt. Kouta ging nicht weiter darauf ein, denn sie hatten bereits die Straße verlassen und gingen einen schmaleren, dennoch platt getretenen Weg zwischen den Bäumen entlang. Auf ihren Ästen lag viel Schnee, welcher jeder Zeit herunter fallen könnte, zum Beispiel durch einen Windstoß. Das hätte zur Folge, dass die Sicht eingeschränkt werden würde. Langsam näherten sich die drei dem Lager der Söldner und Kouta blieb ohne auch nur ein Wort zu sagen stehen. Ab diesen Zeitpunkt wäre es zu gefährlich den Pfad weiterhin zu benutzen, also schaute er kurz in den Wald recht von ihn und schloss danach die Augen, während er den Air Scaner aktivierte. Er kostete nicht viel Energie, aber eine Ewigkeit würde er ihn auch nicht aufrecht erhalten können. Seine Mitstreiter würden lediglich pulsierende Luft spüren, die sich vom Wind unterschied. Sie war nicht so intensiv, dass man sie sofort bemerken würde. Die Sicht des Dragon Slayers veränderte sich heftig. Er bekam einen 360° Blick, der ihm die unterschiedlichen Dichten der Luft und deren Bewegung zeigte. Der normale Sehsinn vermischte sich mit den Bildern des Air Scaners, ebenso wie alle anderen, die dies jedoch auf einer anderen Art und Weise taten. Kouta musste nun seinen Kopf nicht mehr bewegen, um alles sehen zu können, auch wenn das meiste farblos war. „Ab jetzt sind wir leise und verlassen diesen Weg.“ Er winkte die anderen beiden zu sich, als er in den tiefen Schnee, der den Waldboden bedeckte, trat. Schon nach ein paar Schritten musste er nach links zeigen: „Eine lange Schnur zwischen den beiden Stämmen, darüber ein dicker Ast, wessen Auslöser sie ist.“ Nur die erfahrensten Kundschafter hätten das bemerkt und ohne seine Magie, wäre Kouta in die Falle getappt, doch trotzdem musste er nun ein Haltesignal mit einer Hand geben. „Sackgasse. Überall fallen.“ Er ging an eine, leicht im Schnee versunkene Schnur heran und zog zwei Furchen in diesen um sie herum. „Den Rollstuhl werden wir heben müssen, geht das klar?“

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Er musste noch nicht schnaufen, obwohl sie von den hohen Schneemassen an einer schnelleren Fortbewegung mit dem Rollstuhl gehindert wurden. Trotzdem wurde Shin gerade nach dem Verlassen des Trampelpfades noch langsamer als er es ohnehin schon war. Das war möglicherweise auch vorteilhaft, da Kouta so genug Zeit hatte die Fallen ausfindig zu machen. Den beiden war es anscheinend egal, wie Kouta es gelang. Sie spürten gelegentlich nur eine minimale Veränderung in der Luft. Es könnte aber auch nur Einbildung gewesen sein. Plötzlich sprach der Kundschafter. Er schien es nicht unterlassen zu können, obwohl das Lager schon recht nahe war. Und nun schlug er vor den Rollstuhl zu heben. Shin zog einen Mundwinkel hoch, musste einen Moment lang überlegen, ehe er seine Antwort leise verkündete: "Den zu tragen wird bei dem Schnee recht schwierig. Ob ich den alleine mal eben so hoch kriege ist fraglich. Und du musst auf die Fallen achten. Ich könnte mich verwandeln. Als Steinmensch ist das kein Problem. Nur dann gerate ich in die Fallen hinein, bin schließlich deutlich unbeweglicher." Es gab wohl keinen gescheiten Ausweg. Als der Hüne gerade am verzweifeln war, schaltete sich nun auch das Problem selber, also Kaito, ein: "Ich weiß ja nicht, ob es hilft, aber ich kann mich auch mit meinem Rollstuhl fortbewegen, wenn ich meine Magie benutze. Mehrere Meter auf ein Mal sind kein Problem für mich. Ich muss nur wissen, wo keine Falle ist, damit ich dort stoppen kann, um zum nächsten Platz zu eilen." Tatsächlich wäre das eine Möglichkeit. Es würde Kaito aber andererseits sicherlich einen Teil seiner Kraft einbüßen lassen, weshalb er im Kampf geschwächt wäre.

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Shin erklärte, dass es kaum möglich sei, unbemerkt weiter zu kommen, ohne die Falle auszulösen. Kouta drehte sich von der Schnur weg und griff an den kühlen Stamm des Baumes, der nicht all zu dick war. "Ich weiß ja nicht, ob es hilft, aber ich kann mich auch mit meinem Rollstuhl fortbewegen, wenn ich meine Magie benutze. Mehrere Meter auf ein Mal sind kein Problem für mich. Ich muss nur wissen, wo keine Falle ist, damit ich dort stoppen kann, um zum nächsten Platz zu eilen.", schlug Kaito vor, aber das war nur eine weitere, suboptimale Lösung. Dem Dragonslayer kam eine bessere Idee, die jegliche Kraftanstrengung und Magie Benutzung unnötig machen würde. Ohne sie zu erklären, nahm er die dickere Eisenschnur aus einer Tasche, löste die Wurfmesser von ihr und lag sie um den Baum. Seine Hände wickelte er an ihren Enden ein, damit er sich gut festhalten konnte. Vorsichtig setzte er seine Kletterhilfe weiter oben an und zog sich einige Zentimeter am Stamm hoch. Es dauerte etwas, bis er einen größeren Ast erreichte, auf den er sich stützen konnte. Von diesem aus kletterte er weiter hinauf auf den Baum, zu dem fetten Ast, der auf die Eindringlinge fallen sollte. Die Eisenschnur hatte Kouta noch bei sich, welche er nutzte um die Falle zu entschärfen. Zwar musste er jetzt auf die eine oder andere Kampftechnik verzichten, aber Kunst war nahezu unendlich in ihrer Vielfältigkeit. Als er mit dem letzten Knoten fertig war, sprang er nach unten und schaute kurz zu den anderen hinüber. Seinen Sprung hatte er abgefedert, also musste er sich nicht mehr ducken um den Auslöser, mit einem der Wurfmesser zu durchschneiden. Danach verstaute er es wieder hinter seinem Rücken, unter dem Mantel. „Wir haben viele Gegner, also wird alles an Kraft und Magie später benötigt werden.“ Rechtfertigte er sich und ging als erster unter der Falle hindurch. An ihr vorbei, winkte er Shin und Kaito zu sich, um ihm weiterhin zu folgen. Der Air Scaner war noch aktiv und spürte die nächsten zehn Meter nichts auffälliges mehr, bis dann plötzlich ein Glöckchenalarmsystem auftauchte. Dieses klingelte leise, wegen dem Zauber, den Kouta deaktivieren musste. Leise fragte er Shin: „Wollen wir uns erstmal ohne Kaito umschauen?“ Das war nicht böse gemeint, also rechtfertigte er sich: „Daran kommen wird nicht mit dem Rollstuhl vorbei und es scheint so, als ob alle 3 Meter ein Auslöser ist. Stattdessen schlage ich vor, dass wir das für unsere Zwecke ausnutzen.“ Der 22-Jährige hockte sich hin und malte einen Kreis in den Schnee. „Das Lager.“ Danach ein paar Kreise darum. „Das Warnsystem.“ Zum Schluss ein paar nummerierte Pfeile. „Nachdem wir uns das Lager angesehen haben, werde ich auf der gegenüberliegenden Seite den Alarm auslösen. Wenn der Feind sich auf mich konzentriert, brecht ihr mit einem lauten Knall durch. Verwirrung wird in ihren Reihen herrschen.“ Der Plan war nicht sonderlich komplex, also fügte er hinzu: „Nach dem Kundschaften gehen wir ins Detail. Sonst Vorschläge?“

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Shin beobachtete Koutas mehr oder weniger kletternde Leistung genau, weshalb wusste er selber nicht. Als dieser die Falle letzten Endes entschärft hatte, rückten die drei näher zusammen und Kouta erklärte seinen vorläufigen Plan. Shin bemerkte, wie Kaito nickte und dem Entwurf direkt zustimmte. Für den erfahrenen Magier gab es aber einige Aspekte, die noch geklärt werden müssten. Es war zwar nur ein grober Plan, doch Kaito würde Kouta, nachdem dieser mit Shin zur Erkundung aufgebrochen war, bis zur Ausführung des Plans nicht mehr sehe und sollte daher bereits jetzt ausreichend mit einbezogen werden. Die hockende Position war für den beinahe 2-Meter-Mann sehr unangenehm, weshalb er sich beeilte und schnell, dennoch überlegt, sprach: "Die Idee ist simpel und gut zugleich. Du meintest aber vorhin, dass es eine Verstärkung gibt. Bis wir nach dem Durchbruch zu dir durchgedrungen sind, um dir bei den zahlreichen Gegnern zu helfen, hast du möglicherweise schon einiges, gar zu viel, abbekommen. Wir müssen uns schließlich durch die Reihen schlagen. Die Söldner rechnen mit unserem Manöver nicht und sind dann auch sicherlich verwirrt. Aber so einfach werden sie uns das hier auch nicht machen", bemängelte Shin. Inwiefern er recht hatte, war ihm selber auch nicht klar. Vielleicht würde es wirklich so einfach sein, wie Kouta es sich gedacht hatte. Vielleicht aber eben auch nicht... Shin stieß ein leises Ächzen aus, erhob sich aus der für ihn so unangenehmen Hocke. Wartete er nun auf Kouta, damit die beiden losgehen können? Oder wollte er im Stehen weiter die Lage besprechen?

Shin wies auf einige Schwierigkeiten hin, bevor er sich schwerfällig aus dem Hocken erhob. Kouta hatte ihm zuvor noch mit einem nicken zugestimmt, als er sich auch endlich wieder aufrecht hinstellte. „Deshalb werden wir beide Informationen zusammen tragen.“ Während er sprach, wischte er mit dem Fuß über die Zeichnung im Schnee. „Alles kann wichtig sein, aber besonders gut wären welche über das Kampfgebiet, die Ausrüstung und Anzahl der Söldner.“ Es war noch hell, also könnte man die Gegner nicht so leicht überfallen, aber vielleicht waren einige essen oder nicht auf einen Kampf vorbereitet. „Wir können uns Vorteile erschleichen.“ Kouta sah nicht mal mehr zu Shin hinüber, sondern schon in die Richtung der hölzernen Palisade. „Hm.“ Ihm kam sofort ein cleverer Gedanke. „Als Phönix kannst du doch das ganze Ding in Brand setzen, oder?“ Wenn die Palisade brennen würde, dann könnte man für noch mehr Zerstreuung unter den Truppen sorgen. Als erstes würden einige zum Feuer rennen, um es zu löschen. Dann würde Kouta Alarm auslösen und sie müssten einige Leute abziehen. Und wenn dem noch nicht genug war, könnten Kaito und Shin Stress machen, was die gesamte Kampfkraft des Gegners durch drei teilen sollte. Außerdem sollten sie, da sie zu zweit waren, sehr schnell ins Lager eindringen können. Der Sky Dragon Slayer dagegen würde sich nach einer gewissen Zeit zurück ziehen und die Flammen weiter anfachen, bevor er die beiden dann unterstützen würde. Der Rauch war aber ein Problem. Vielleicht würde man ihn wegblasen können. Aber andererseits würde dieser auch den Schützen die Sicht nehmen.

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Als Kouta sich über die Möglichkeit des in Brand Setzens informierte, flogen Bilder in Shins Gedanken vorbei, die ihm zeigten,was alles möglich war. Er hatte natürlich schon mehrfach daran gedacht, besonders als er überlegt hatte, welche Transfomartion er denn nun verwenden solle. Nun antworte er Kouta mit einer Selbstverständlichkeit, die er nicht allzu häufig benutze. "Na klar. Wir sollten dann aber auch dafür sorgen, dass wir nicht den ganzen Wald abfackeln!" Shin bewegte sich langsam in die Richtung des Lagers. "Willst du voraus gehen? Ich folge dir. Vielleicht finden wir ja ein paar Deppen, die sich überrumpeln lassen. Wir könnten uns deren Kleidung nehmen und hineinschleichen...", murmelte er den letzten Satz noch gerade so. Er verspürte wohl gerade den Trieb diese Söldner komplett zu zerschlagen. Er strotzte vor Tatendrang, was bereits für die Anderen sichtbar wurde, da er bereits einige Schritte gegangen war, obwohl doch eigentlich Kouta für die Fallen zuständig war.

Shin machte sich sorgen um den Wald, eigentlich war dies recht unbegründet, denn im Wald lag viel Schnee, worauf Kouta seinen Kollegen hinwies: „Er ist ziemlich feucht.“ Dieser ging schon etwas vor, näher an das Söldner Lager und erkundigte sich, ob sein Kollege voran gehen wollte. Kouta nickte und nahm anschließend Shins Vorschlag zur Kenntnis, der das Verkleiden umfasste. Es war ein nicht all zu schlechter Einfall, denn durch eine Infiltration konnte man mehr heraus finden, als mit einer distanzierten Beobachtung. Doch wo würde man solche Trottel finden, die sich lautlos überfallen ließen? Noch ehe sich Kouta vor Shin setzen konnte, wäre dieser fast auf einen Auslöser der Glöckchen getreten, ob das geplant war? Wie auch immer, der Dragon Slayer machte einen großen Satz nach vorne und lenkte seinen Mitstreiter auf eine sicherere Route um. Aber auch er hatte Probleme damit, den Fallen aus den Weg zu gehen, da er seinen Air Scaner nicht mehr aufrecht hielt. Sie kamen dennoch bis knapp an die Wand aus Holzstämmen, die oben gespitzt waren, an, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Die Grimoire Heart Mitglieder gingen gegen den Uhrzeigersinn um das Runde Lager, bis sie den Ausgang sehen konnten. Kouta hielt Shin mit der linken Handfläche zeigend, zurück und spähte um die Kurve. Dort standen zwei Wachen, die man unmöglich lautlos ausschalten konnte. Was wäre in dieser Situation möglich gewesen? Kouta wies Shin an, sich hinter einem dickeren Baum zu verstecken und ging zu einem silbernen Glöckchen, an welchem er ein Faden befestigte – sehr vorsichtig. Dieser war recht lang und kaum unterscheidbar vom Schnee, da er die selbe Farbe teilte. Als er fertig war, gab er Shin ein Handzeichen, dass er sich bereit machen sollte, zuzuschlagen. Danach ging Kouta hinter einem zweiten dicken Stamm in Deckung und läutete einmal laut. Einer der Söldner, welcher sehr kräftig gebaut war, drehte sich zum Signal hin und teilte dem anderen mit, dass er nachschauen ging. In der rechten Hand hielt er einen leichten Speer, der nach vorn zeigte. Eigentlich müsste man diese Waffe mit beiden tragen, demnach könnte Shin ihm diese leicht entreißen und ihn umnieten. Diese Kleidung war für Shin gedacht und sollte ihm ermöglichen, die andere Wache ebenfalls ausschalten zu können. Laut dem Stand der Sonne, wäre es auch bald Zeit für einen Schichtwechsel, welcher die beiden Magier, sollten sie sich umgezogen haben, in das Lager bringen würde.

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Shin verfolgte, was sein Partner tat. Kouta plante wohl eine Verkleidung, so wie Shin es selbst ursprünglich geplant hatte. Der größere der beiden Wachen, zumindest hatte der junge Magier es so angezeigt, dass es nur zwei waren, bewegte sich auf die beiden zu, so wie sie es gewollt hatten. Shin war bereits wie gefordert hinter einem älteren, dickeren Baum und wartete auf dne bewaffneten Wachposten. In der Ruhe konnte er dessen Schritte hören, er spürte seinen eigenen Atem. Die Wache tauchte auf, bemerkte den Hünen, der beinahe genau so groß war wie er, aber nicht. Shin griff mit seinen Händen nach dem Speer, entwendete ihn blitzschnell und versetzte diesen in einen Drehbewegung, die die Wache bewusstlos schlug. Das wars wohl für ihn. Er nahm den Mann auf die Schulter und ging kurz weg, um auf jeden Fall aus dem Sichtfeld zu sein.. "Muss die Sachen überziehen. Möchtest du dich um den Anderen kümmern oder soll ich das übernehmen?", flüsterte er Koua zu, während er sich umzog.

Die Wache kam näher, dass konnte man am knartschenden Geräusch des Schnees unter dessen Füßen erkennen. Sie waren so nahe an Kouta, dass er sich sicher war, dass Shin jeden Moment zugreifen würde, was er auch tat. Dem Söldner entwich nicht mal ein kleiner Laut, der seine Leute alarmieren hätte können, als Shin ihn umhaute. Nun musste es schnell gehen, denn sein Kollege wartete auf ihn und würde früher oder später einen Blick um die Ecke wagen. Der Dragon Slayer musste schnell machen und so kam er aus seinem Sichtschutz hervor und antwortete Shin, welcher den Überwältigten auf den Schultern trug: „Mach du das, falls du nicht schnell genug bist, greife ich ein.“ Doch wie? Er wusste es noch nicht genau, denn eigentlich war er davon ausgegangen, dass Shin in jedem Fall schnell genug sein würde. Szenario 1: Der andere holt einen Ersatzmann für seine Position und komm suchen. Szenario 2: Er ruft nach seinem Kollegen und löst dann den Alarm aus, weil er nicht antwortet. Szenario 3: Er verweilt dort an seinem Fleck und wird von Shin fertig gemacht. Nummer 2 glich einem Fehlschlag, also musste Kouta der Ausgangssituation entgegenwirken. Er ging an die Palisade heran, holte sich wieder eine Schnur, machte eine Schlaufe rein und warf sie über eine Spitze des Walls. Dann zog er sich an diesem hoch, ohne auf der anderen Seite hervor zu gucken. Von dieser Stellung aus, konnte er die andere Wache relativ gut sehen und notfalls, falls sie Dummheiten anstellen würde, mit einem Wurfmesser abwerfen können, welches er von seinem Rücken löste und in der rechten Hand hielt. Mit seiner Linken zog hielt er sich in der Luft. Die Haltung war ermüdend, also kam es ihm so vor, als ob Shin eine Ewigkeit brauchen würde. Doch er wurde rechtzeitig fertig und bekam von Kouta durch Gestik gezeigt, dass er nicht mit dem anderen Sprechen sollte und auf ein Signal seitens Kouta warten solle, bevor er ihn ausschaltet. Hoffentlich verstand er richtig und als Shin hinüber zu seinem 'Kameraden' ging, versteckte sich der Dragon Slayer wieder hinter seinem Baum und klingelte mit dem Glöckchen. Das war das Zeichen, denn die Aufmerksamkeit des echten Söldners wurde weg von Shin gelenkt. „Hast du nicht richtig geschaut? Da war es schon wieder! Ich geh jetzt.“

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Kouta verhielt sich nur teilweise so wie zuvor besprochen, auch wenn sein Verhalten keineswegs nachteilhaft für den Plan der beiden war. Er hatte viel mehr eine Notlösung entworfen und war auch bereit diese, sofern dazu gezwungen, durchzuführen. Als die zweite Wache nun - Kouta hatte das Signal wie besprochen ausgelöst - zu dem Glöckchen gehen wollte, musste Shin aufpassen. Er befand sich direkt vor dem Tor. Auf der anderen Seite würden ebenfalls Söldner stehen, die ihn hören könnten, wenn sich die Wache im Falle einer falschen Bewegung wehren und direkt lautstark melden würde. Er musste äußerst vorsichtig, dennoch schnell, agieren. Shin zog sein Messer, welches im Grunde stets sein komplettes Inventar darstellt, wenn man denn von seiner Kleidung und bei längeren Aufträgen auch von dem benötigten Proviant absieht. Er verfolgte die wenigen Schritte des Kameraden, dann legte sich die Klinge der Kurzwaffe um dessen Hals und glitt mit dieser daran entlang. Wenn man sich nun den Blick des Söldners zu Gemüte geführt hätte, dann wäre ein zielloser Blick sichtbar gewesen. Das Blut floss von seiner Kehle herunter. Er sackte fast zusammen, Shin fing ihn aber ab und beförderte ihn zu Kouta, damit dieser sich ebenfalls die Söldnerrüstung anlegen konnte. Der Hüne stand nun Schmiere und schaute sich um, gab seinem Gildenmitglied hinter seinem eigenen Rücken ein Handzeichen, dass zeigte die Situation sei nun wie geplant.

Das nächste, was der junge Dragon Slayer hören konnte, war ein zusammensacken, oder ein hinfallen, relativ nahe bei ihm. Er wagte es ein Auge hinaus zu werfen und sah wie die zweite Wache, wie aus Strömen blutend, am Boden lag. Der Schnee färbte sich rot, war allerdings außerhalb des regulären Sichtfeldes für Wachen, die ihre Schicht schieben müssten. Shin gab Kouta ein Handzeichen, welches die Situation bestätigte. Dieser konnte sich nun schnell ans umziehen machen, wofür er der Leiche erstmal unter die Schultern griff, um sie weg zu ziehen. Der Körper kühlte schnell aus, würde aber für die nächsten Minuten noch recht warm bleiben. Es bildete sich eine rote Furche aus Blut im Weiß des Winters, die er provisorisch verdeckte, bevor er den Toten dazu veranlasse zu stripen. Was wohl mehr unfreiwillig geschah und nicht von eigener Kraft. Die Ausrüstung der Wache umfasste Armschienen, Beinschienen, eine verstärkte Lederhose und ein mit Lederlappen überzogenes Oberteil mit Ärmeln. Ein Helm war auch dabei, aber man kannte bestimmt nicht die Gesichter der Söldnerkameraden, da es Verstärkung gab. Die unteren Kleidungsstücke konnte Kouta ohne Probleme anziehen, allerdings musste er das Blut der oberen zunächst entfernen. Ihm passte es gar nicht seine Ausrüstung zurück zu lassen, welche er auf einen Baum hing, aber dem musste so sein. Doch das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass er seine Maske absetzen musste. Natürlich hatte Shin dieses schon mal gesehen, aber ob er sich noch daran erinnerte? Wie auch immer, als Kouta fertig war, stellte er sich an die Zwillingsposition des Tores und nickte Shin einmal zu. Dies war kein Zeichen, dass sie reingehen würden, da er danach direkt in den Wald starrte. „Ablösung sollte gleich kommen.“ Er konnte ohne sich zu verraten sprechen. Doch beide mussten darauf aufpassen, was sie sagten. Es vergingen Minuten ohne auch nur ein Anzeichen auf die erhoffte Ablösung, welche dann doch noch kam. „Gab es irgendwas aufregendendes?“, erkundigte sich jemand, der aus dem Lager kam bei Shin. Alles hing nun bei ihm. Wenigstens hatte Kouta das Söldnerschwert als Waffe dabei und war somit nicht unbewaffnet.

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Der Wind, der den Hang hinauf kam, war nicht gerade sehr angenehm für ihn. Es war für ihn nicht klar, ob es der Natur gemäß einfach nur eine Böe war, oder ob der Windmagier gerade nur ein paar Spielchen zum Zeitvertreib machte. Allerdings zog sich dieser gerade noch um, während Shin bereits vor dem Tor stand. Wieso musste ein Lager eigentlich stets auf einem Hügel und das Tor an einem Weg - also dort, wo keine Bäume stehen - sein, fragte sich der Hüne. Es war natürlich selbsterklärend. Ein Lager auf einem Hügel, dazu eine baumfreie Zone - von dort aus könnte der Wachposten Angreifer stets am besten erkennen. Schon seit Ewigkeiten wurden Verteidigungsanlagen - oder eben auch Stützpunkte - wenn möglich auf Erhöhungen gebaut. Und das war auch hier der Fall. Shin wurde sich nun bewusst, wie schwer es "niedere" Magier denn haben würden, ein solches Lager einzunehmen oder besser gesagt zu vernichten. Bisher hatten er und Kouta alles durch Geschicklichkeit lösen können, so sämtlichen Fallen entgehen und auch eine Infiltration vorbereiten können. Doch dafür musste man einen Plan haben und auch spontan eine Taktik für einen lautlosen Angriff entwerfen. und das konnte sicherlich nicht jeder, besonders unerfahrene Magier. Shin verstand nun, dass diese A-Rang richtig eingestuft wurde. Er hatte schon öfters an den Richtlinien - sofern es denn welche gab - gezweifelt, da in seiner langjährigen Laufbahn schon einige C-Rang äußerst knifflig gewesen waren, manche A-Rang aber ein leichtes für ihn dargestellt hatten. Doch nun, gerade jetzt, da die beiden abgelöst werden sollten, sollte er aufpassen und sich auf den Moment konzentrieren und die Situation bloß nicht vermasseln. „Gab es irgendwas aufregendes?“, hakte einer der beiden neuen Wachen nach. Shin stampfte seinen Speer, der jetzt als Söldner seine Waffe war, in den Boden. "Wenn es irgendetwas aufregendes gegeben hätte, dann wäre der Alarm ausgelöst worden, oder?", fragte Shin wiederum kritisch und hob dabei eine Augenbraue. Die Wache schien überzeugt und verunsichert zugleich. Seine Frage war anscheinend überflüssig gewesen. "Ja ja, schon gut. Du weißt doch, wie es hier ist. Ist und vorgeschrieben wenigstens ein Mal pro Schichtwechsel nachzuhaken. Was soll man da denn machen?". Die Wache räumte den eigenen Fehler ein, obwohl es in Wahrheit vom Auftraggeber, der die Söldner angeheuert hatte, so in den Bedingungen und Verpflichtungen niedergeschrieben worden war. Shin merkte, dass diese Wache noch zu den Neueren gehören musste, also einer von der Verstärkung war. Er konnte Shin somit eigentlich nicht kennen, oder besser gesagt die eigentliche Wache die er zuvor niedergeschlagen hatte. Und nun setzte das alte Eisen zu einem Schlag auf den eigentlich schon am Boden liegenden Straßenköter - die unerfahrene Wache -, der sich nicht mehr wehren konnte, nach: "Hey, hör mal." Shin klopfte ihm auf die Schulter, in der anderen Hand hielt er seine Speer, der eigentlich so groß und damit so unhandlich war, dass er ihn beim gehen mit beiden Händen halten musste. "Es gibt hier zwar Regeln, aber du hast doch gesehen, dass nicht jede Regel was taugt. Mit der Zeit wirst du schon noch sehen, dass nicht alles, was einem erzählt wird, sinnvoll ist. Denk mal darüber nach", riet Shin der jungen Wache und begab sich mit langsamen Schritten, nun seinen Speer in beiden Händen, in das Lager. Er schritt nun mit Kouta durch das Tor und würde das, was er schon bald komplett zerstören würde, nun von innen sehen.

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