Kouta Sora Kenshin [Dragon Slayer Himmel/Wind]

Fly high little Dragon! ~ Fliege hoch kleiner Drache!


§1: Fliegen für Anfänger
Warum musste Hanako nur darauf bestehen, ihr Kind auf dem Luftschiff der dunklen Gilde Grimoire Heart auf die Welt zu setzen oder ehr fallen zu lassen. Sie war glücklich über das Kind, welches sie Katsurou nannte und wollte unbedingt damit angeben. Kaum erholt ging sie stolz mit dem Baby in den Armen herum und zeigte es allen. Einige waren nicht so erfreut, den Vater Isamu mit eingeschlossen, da dieser kein Kind wollte und in dem ganzen ein Missgeschick sah. Sollten doch andere diese Plagen machen, er wollte den Spaß und nicht den Preis. Manchmal spielte er mit dem Gedanken, Hanako unfruchtbar machen zu lassen, aber das setzte er bis heute nicht in die Tat um, vorallem weil er nun oft alleine in seinem kalten Bett schläft. Kouta, zu der Zeit noch Katsurou hieß, bekam davon nichts mit, denn der Wind erlaubte sich ein Späßchen und blies ihn aus den Händen seiner Mutter, hinunter vom Luftschiff, auf Kollisionskurs mit dem Stück Masse Namens Boden. Das Baby wusste nicht, wie es reagieren sollte, wie auch? Im Sturz weinte es laut vor Schreck, genau so wie seine Mutter, die soeben ihr Neugeborenes losgewoden war. Gnade denen die lachten und sich fragten, mit welcher Seite es aufschlagen würde. Das Kind fiel und fiel, war eine beträchtliche Zeit in der Luft, aber dessen Arme mutierten nicht zu Flügeln. Aus reinem Glück verfehlte der kleine Körper die gigantischen Berge und schoss in ein besonderes abgelegenes Tal. Wenige Meter über dem Boden verlangsamte eine kontinuierlich stärker werdene Luftbrise den freien Fall, bis Grandine, der Drache, der versteckt zwischen den Wipfeln hauste, einen Flügel ausstreckte und das Leben des vom Himmel gesandten Kindes rettete.

§2: Balanceakt Kind
Tja, da waren sie nun. Grandine und ein kleines Neugeborenes, welches nicht mal laufen konnte. Wie konnte sie es managen, ein Menschenjunges groß zu ziehen? Sie hatte doch keine Finger oder gar die Brust einer Frau. Irgendwie bekam der Drache es doch hin, denn das kleine Ding hatte unter einem besonderen Vorfall zu ihr gefunden und das zwang sie förmlich dazu, es am leben zu halten. Doch nicht nur das, sie gab dem fortan zu ihr gehörenden Kind den Namen Kouta Sora, was in etwa als großer friedlicher Himmel gedeutet werden kann, passend zur Herkunft. Die Pflege bedürftigste Zeit für Kouta war die, in der er nicht laufen konnte. Also wurde er rund um die Uhr von Grandine getragen oder durch die Luft geworfen - natürlich war sie dabei vorsichtig. Für den kleinen Jungen war das immer ein Riesenspaß, von dem er immer mehr wollte. Schon bald wünschte sich das Adoptivkind fliegen zu können, um wie ein Drache frei zu sein. Als Dragon Slayer des Himmels gehörte sich dies einfach, also lehrte Grandine ihrem aufgelesenen Sohn ausgiebig ihre Magie und ein paar Dinge wie Schrift und Sprache. Die Vielfalt der genannten Dinge sorgte für große Augen und Faszination bei Kouta, der schnell lernte und sich sehr gut Informationen einprägen konnte. Die Erinnerungen manifestierten sich so fest in seinen Verstand, dass er noch heute das schöne Tal mit der großen grünen Wiese sehen kann, auf der immer ein sanfter Wind präsent war.

§3: Alle Eltern haben Probleme mit der Pubertät ihrer Kinder
Die meisten haben diese Phase wohl schon längst hinter sich, aber nicht vergessen. Und wer ist Schuld an ihr? Die Hormone. Arme Grandine, sie war zu bemitleiden, auch wenn sie vermutlich besser als viele Menschenmütter war. Kouta schritt gerade mal frisch in diesen neuen Lebensabschnitt ein, als er seine Ziehmutter mit einer kniffligen Frage konfrontierte: „Wie macht Babys?“ Natürlich war es nicht abnormal, dass diese Frage kam. Oft wurde sogar noch früher danach gefragt als es Kouta tat, aber er wuchs ja schließlich bei einem Drachen auf und so entwickelte er sich unabhängig vom Rest seiner Artgenossen. Zunächst erzählte Grandine, dass die Babys vom Himmel fielen, so wie der Regen, aber diese Erklärung wurde nach ein paar Gewittern von Kouta angezweifelt und dann kam es dicke und erschreckend für ihn. Woher wusste Grandine nur so viel? Ein paar Monate war er so angeekelt, dass er sich wünschte, nie einer Frau zu begegnen, doch das tat er. Während Kouta spielte, entdeckte er einen Zug von Händlern, die sich höchst Wahrscheinlich verirrt hatten. Er beobachtete sie eine Weile, bis er (Er hatte keine Kleidung) entdeckt wurde. Man dachte schon, ihm wäre etwas schlimmes passiert, also gaben die Händler dem nackten Jungen etwas zum anziehen. Bisher war dies noch nie nötig gewesen, also musste ihm geholfen werden. Die Reaktionen der Menschen waren schockiert darüber, dass er aus der einsamen Gegend stammte und versuchten ihn mitzunehmen. Kouta kam nicht mehr dazu, Grandine Bescheid zu geben und verschwand drei Tage lang aus dem Tal. In dieser Zeit lernte er eine kleine menschliche Siedlung kennen und sogar Mädchen, die er nur schwer von Jungen unterscheiden konnte, da sie angezogen waren und er so nicht vergleichen konnte. Nachdem der erste Schimmer der neuen Welt vergangen war, reiste der Dragon Slayer wieder zurück in sein Heimattal, wo Grandine wartete. Ob sie wusste, wo er war? Jedenfalls gab es keinen Ärger und sie unterstützte seinen Enthusiasmus für Seinesgleichen. Er lernte über Sitten, Bräuche und alltägliche Dinge von Fiore, kritisierte aber auch immer die Regierung, welche es gab. Woher nehmen sie ihr Recht, das zu tun, was sie tun? Fragte Kouta sich oft. Er überhäufte seine Ziehmutter mit mehr als genug Fragen und gab sich nicht damit zufrieden, wenn sie sagte, er wird das noch selber herausfinden. Kouta Sora verstand dies falsch und suchte nach Büchern, die ihm feste Antworten geben sollten, wobei er auf tolle fiktive Geschichten traf. In einer gab es einen coolen Agenten, der korrupte Könige stürzte und die gesamte Welt vor böser Magie rettete - so wollte er sein!

§4: Vom Winde verweht
Ein starker Windstoß weckte Kouta damals am Tag, an dem die Drachen verschwanden. Zuerst vermutete er nichts schlimmes und lebte normal weiter, bis die Sonne sich verabschiedete. Da realisierte er ganz klar, was passiert war. Grandine hatte sich wie der Samen von Löwenzahn vom Wind davon tragen lassen. Oder sie war einfach, ohne auch nur ein Wort zu sagen, gegangen. Wie lange würde sie weg bleiben? Er wusste es nicht und wartete viele Wochen auf ihre Rückkehr und wurde an jedem Morgen erneut enttäuscht. War es Zeit sich zu trennen? Hat die Tatsache, dass sie nicht „Tschüss“ gesagt hat, zu bedeuten, dass sie mit dem Verschwinden „Lebewohl“ meint? Kouta musste anscheinend alleine weiterleben und so zog es ihn in die Siedlung, welche er damals besucht hatte. Seine Sachen waren mehrere Jahre alt, aber einer der Händler, die ihm die Kleidung gegeben hatten, erkannte ihn wieder. Sie unterhielten sich ausgiebig, aber Kouta wurde als verrückt erklärt, als er von Grandine erzählte. So verließ er auch diesen bekannten Ort um in die Ferne zu schreiten. Er ließ weite Felder, hohe Berge, Städte und Flüsse hinter sich, durchstreifte das ganze Land und die Ungeduld, Grandine jeden Moment wieder treffen zu können, reiste stets mit ihm mit.

§5: Blinder Vogel Anbord!
Großer blauer Himmel, bist du wirklich so ruhig? Kouta Sora war der einsame Dragon Slayer des Himmels, ohne Verwandtschaft die er kannte und ohne Grandine. Er wollte nach ihr suchen, also startete er wie eine „Rakete“ durch und nutzte seine Magie um den Ozean Himmel ein Stück näher zu kommen. Ob Grandine ganz oben war? Der vermissende Sohn flog immer höher in die Luft, bis er an seine Grenzen geriet, sowohl von seinen magischen Reserven, als auch von der mangelnden Luftdichte. Seine Augen erblickten einen weiten Horizont, der unglaublich groß war und in nicht all zu weiter Entfernung flog etwas großes. In der Hoffnung, dass es sich um Grandine handelte, flog Kouta näher. Enttäuscht, aber auch fasziniert stellte er fest, dass es ein fliegendes Boot war, auf dem viele Leute waren. Er flog näher, setzte Fuß auf das fremde Eigentum und wurde umgehend festgenommen. Der einzige Grund, warum man ihn nicht sofort angegriffen hatte, waren seine Dragon Slayer Fähigkeiten, die Hades' Interesse weckten. Dieser bot Kouta Dinge an, die er begehrte: Unabhängigkeit von der Regierung, Macht für eigene Freiheit, eine fliegende Heimat, Unterstützung bei der Suche nach Grandine und eine freie Auswahl bei den Quests. Natürlich wollte Hades eine Gegenleistung, welche Mitgliedschaft bei Grimoire Heart bedeutete und einige kleine Klauseln hatte.

§6: Der unwissende Gildenvogel und sein Nest
Kouta Sora wusste um die dunklen Gilden, sah auf dem ersten Blick jedoch kein schreckliches Bild. Er sah freie Magier, die das machen konnten, was sie wollten - fast. Aber eines erkannte er nicht: Seine leibliche Familie und so lebte er als Fremder unter Verwandten. Zwar spürte er eine herausragende, unerklärliche Verbundenheit zu gewissen Mitgliedern, aber kein Indiz lenkte die Kanzlei Familie zur Vereinigung. Er konnte neben seinem Vater stehen, sah aber nur einen grässlichen Mann, den er nicht abweisen konnte. Er konnte neben seiner Mutter sitzen und würde nur eine Saufkompanin bemerken. Er hätte neben seiner Schwester im Bett liegen können und würde sich dabei gut fühlen. Er konnte sie sehr gut leiden und hegte einige Gefühle für die Minderjährige, die sie zu erwidern schien. Es war keine Geschwisterliebe, es war sexuelle Begierde! Kann man etwas derartiges vergeben? Kann man den Kuss vor wenigen Tagen ungeschehen machen? Was treibt das Schicksal nur mit Kouta, der mehr Höhen und Tiefen erlebt hatte, als die Mehrheit.

§7: Bruder und Schwester sitzen auf einem Baum …
Voll ins Herz! Wo ist die natürliche Hemmung gegen die Begierde für die eigene Schwester? Kouta liebt sie verborgen vor den allen anderen, doch nicht weil sie seine Schwester ist, was eine logische Erklärung darstellen würde, sondern weil er sich nicht zu einem öffentlichen Geständnis bewegen kann. Warum? Weil es viele Arschlöcher in der Gilde gibt. Doch wie baute sich die Beziehung zu seiner Schwester auf? Die ersten Jahre nach dem Gildenbeitritt war da nichts, da sie schlichtweg zu jung war und keine Interesse steigernden Reize besaß. Als sie fünfzehn wurde, änderte sich dies und die Blicke ihres Bruders trafen sie immer öfter an Stellen, die sich verändert hatten. Es dauerte Monate, bis sie sich durch „Unfälle“ näher kamen. Ausgesprochen wurde das Wort Beziehung noch nicht, auch nicht nach dem Kuss vor einigen Tagen.

§8: Richtig oder Falsch. Durch Zwiespalt gekettet an Grimoire Heart!
Kouta ist ein guter Mensch, jemand der anderen sehr gerne hilft und für die Rechte eines Jeden eintritt. Er mag von anderen als weich bezeichnet werden, aber er würde nur barmherzig sagen. Über die ganzen Jahre arbeitete er für Grimoire Heart und absolvierte Quests, von denen er ausging, sie wären zum Wohl der Mehrheit, aber dem schient nicht immer so gewesen zu sein. Er hatte nur so lange durchgehalten, weil er seine Persönlichkeit jedesmal ablag, wenn er seine Maske aufsetzte. Das letzte Attentat hat ihm richtig zugesetzt, da es sich bei dem Ziel um einen netten Menschen handelte, der lediglich etwas mitbekommen hatte, was er nicht hätte sollen. Nun schreit das Gewissen und rammt den ganzen Tag kleine spitze Messer in die Seele des jungen Mörders. Die Bilder durchfurchen den geplagten Alltag und es sind bereits ein paar Sonnen vergangen, in denen er keine Quests mehr ansehen konnte. Was soll ich machen? Kann ich es wieder gut machen? Bin ich böse? Habe ich Grandine enttäuscht? Soll ich bleiben? Kann ich entkommen? Fragen über Fragen. Keine Antworten. Einige riechen den inneren Konflikt wie ein braunes Ungeschick und beobachten Kouta, der sich schon seit langer Zeit hinter seiner Maske versteckt. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis Hades in die Scheiße treten würde und dann gäbe es nur noch mehr Probleme. Was würde dieser machen? Indoktrinieren, oder Kouta doch töten, weil er ein Dragon Slayer ist und nicht in falsche Hände, wie eine Waffe, geraten darf? Seine geliebte, gegebene, gewollte Freiheit hat er bereits verloren und die fesselnden Ketten scheinen nicht dünner zu werden.